Kuties wollen den Tabellenführer ärgern

Zum Doppelspieltag in der Markweghalle empfangen die Zweitliga-Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg am Sonntag um 15 Uhr Ligaprimus SV Union Halle-Neustadt. Anschließend um 17.15 Uhr haben die Oberliga-Männer mit TuS Schutterwald den dritten Aufsteiger in Folge vor der Brust.

Artikel vom 15. Februar 2020 – 15:01

HERRENBERG (vf/peg). Die Gäste vom SV Union Halle-Neustadt stehen seit Saisonbeginn an der Spitze der 2. Frauen-Bundesliga und gehen als absoluter Favorit in die Partie bei den Kuties. Eine gute Nachricht gibt’s vor dem Duell mit den „Wildcats“ aber auch: Marie-Christin Beddies hat ihren Vertrag verlängert und wird weiterhin Teil des Teams sein. „Ich mag es in Herrenberg, ganz einfach“, sagt die Spielmacherin mit einem Lachen. „Wir sind wie eine kleine Familie. Deshalb freue ich mich, weiterhin eine Kutie sein zu dürfen.“

Nach Kerstin Foth, Aylin Bok und Carolin Tuc ist Beddies die vierte Stammkraft, die der SG treu bleibt. „Genau das macht es in Herrenberg so besonders. Wir haben sowohl auf dem Handballfeld als auch abseits davon gemeinsam sehr viel Spaß miteinander“, schildert die 22-Jährige. Ihr Wunsch: „Ich möchte natürlich verletzungsfrei bleiben und eine gute Balance zwischen Ernsthaftigkeit und Spaß finden.“ Nach einer schweren Kreuzbandverletzung im Januar 2019 hat sie sich wieder in die Mannschaft zurückgekämpft und macht das Spiel der Kuties durch ihre schnelle und quirlige Art noch variabler. „Marie ist eine der handlungsschnellsten Spielerinnen der gesamten Liga“, schwärmt auch Trainer Mike Leibssle von ihr. Und ergänzt mit einem Augenzwinkern: „Manchmal ist sie fast einen Tick zu schnell für sich selbst.“ Zudem hilft sie den Kuties in der Abwehr mit ihrer bissigen Art enorm weiter.

Ihre Qualitäten werden auch am Sonntagnachmittag gegen den SV Union Halle-Neustadt von Nöten sein, denn das Team von Gäste-Trainerin Tanja Logvin besticht auf allen Positionen mit einer fast schon unheimlichen Durchschlagskraft. Das hatten zuletzt auch Leipzig, Lintfort und Nürtingen mit deutlichen Niederlagen zu spüren bekommen. Im Hinspiel vergangenen September mussten sich die Kuties nur knapp mit 28:31 geschlagen geben. „Das war über weite Phasen eine gute Partie“, erinnert sich Leibssle, „jetzt wollen wir auch vor unserem Publikum alles herausholen und dem Tabellenführer ein spannendes Spiel bieten.“ Dabei stehen allerdings noch hinter dem Einsatz von Szimonetta Toepelt-Gera und Aylin Bok kleine Fragezeichen.

Aufsteiger TuS Schutterwald gehört zu den großen Traditionsvereinen

Nach dem Sieg in Neuenbürg sollen für die Oberliga-Handballer der SG H2Ku Herrenberg am Sonntag um 17.15 Uhr gegen Schutterwald zwei weitere Punkte her.

TuS Schutterwald ist einer der großen Traditionsvereine im Südwesten von Deutschland. Spieler wie Oliver Roggisch, Magnus Andersson oder Peter Quarti und die späteren Bundestrainer Arno Ehret, Armin Emrich und Martin Heuberger trugen zum guten Ruf des ehemaligen Bundesligisten bis in die 90er-Jahre bei. Und auch wenn diese glorreichen Zeiten vorbei sind, sorgen die Ortenauer in der jüngeren Vergangenheit immerhin in Baden-Württembergs höchster Spielklasse wieder für positive Schlagzeilen.

Mit 22:18 Punkten rangiert der Aufsteiger auf einem sicheren achten Rang. In Gefahr, in den Abstiegsstrudel zu geraten, sieht sich der Verein dennoch. Grund dafür sind die Verletzungen zweier Leistungsträger. Kreisläufer René Wöhrle und Rückraumspieler Tim Heuberger fallen längerfristig aus. Zwei Siege sollen es daher mindestens noch sein, die das Team von Trainer Nico Baumann laut eigener Aussage zum Klassenerhalt benötigt. Das sollte eigentlich auch gelingen.

Auch der Gäu-Klub selbst benötigt jeden nur möglichen Punkt, um die eigene Ligazugehörigkeit zu sichern. Für Trainer Fabian Gerstlauer ist das Spiel am Sonntag daher enorm wichtig. „Wir wollen nachlegen“, gibt der Coach die Marschrichtung vor. Vom Understatement aus der Ortenau hält Gerstlauer nicht viel: „Sicher ist das intensive Spiel über den Kreis ohne Wöhrle nicht mehr so effektiv, trotzdem steckt genug Potenzial in der Mannschaft.“ Besonders spielt er auf die rechte Angriffsseite an. Neben Spielmacher Christoph Baumann, der beim 29:28 im Hinspiel elfmal traf, agieren mit Felix Zipf und Linksaußen Philipp Harter Akteure mit hoher Qualität. Dass mit Torhüter Steffen Dold ein weiterer Spieler extrem motiviert in der Markweghalle auflaufen wird, dürfte durch seine Herrenberger Vergangenheit ohnehin klar sein.

Anknüpfen will die SG an ihre starke Leistung von Neuenbürg. Neben der aggressiven Abwehrarbeit wird auch im Angriff viel Tempo vonnöten sein, um die defensive 6:0-Deckung auszuhebeln. Fehlen wird dabei Linkshänder Niko Schnitzler (muskuläre Probleme), für ihn könnte es zum Debüt von Deividas Grusauskas kommen, doch der Litauer meldete sich krank. Ausgang offen. Torhüter Nicolas Rhotert hingegen kehrt nach seinem grippalen Infekt zurück.

Carolin Tuc verlängert bei der SG H2Ku Herrenberg

Carolin Tuc (links): Auf ihre Erfahrung können die Kuties auch in der kommenden Saison bauen Foto: Bert Harzer/Eibner

Artikel vom 10. Februar 2020, Kreiszeitung Böblinger Bote

Von Vanessa Frey

HERRENBERG. Die Kaderplanungen bei den Zweitliga-Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg laufen auf Hochtouren. Nun gaben die Verantwortlichen eine weitere wichtige Personalie bekannt: Carolin Tuc wird sich ein weiteres Jahr das H2Ku-Trikot überstreifen.

Mit 28 Jahren ist sie die älteste Spielerin im Kader, doch alt fühlt sie sich deshalb noch lange nicht. „Wenn ich mit den Mädels zusammenspiele, fühle ich mich deutlich jünger“, lacht die Spielmacherin über ihre neue Position innerhalb der Mannschaft.

2017 wechselte die Pfullingerin von den Schwaben Hornets Nellingen ins Gäu, zuvor war sie lange Jahre bei den Tussies Metzingen in der 1. und 2. Liga am Ball. „Caro ist eine unheimlich erfahrene Spielerin, dazu auf und neben dem Feld ein toller Mensch“, ist Trainer Mike Leibssle von der Vertragsverlängerung begeistert, „wir freuen uns riesig, dass sie weiterhin Teil unserer Mannschaft bleibt.“ Spaß am Handball hat Carolin Tuc allemal, auch die Gesundheit macht mit. Nach zwei schweren Knieverletzungen hat sie sich in den vergangenen Wochen wieder langsam an die volle Belastung herangetastet. „Das stand für mich im Vordergrund“, erklärt Tuc. „Das Knie hält, und ich habe keine Beschwerden. Über alles Weitere musste ich nicht lange nachdenken.“

Bei der SG H2Ku fühlt sie sich sehr wohl, hat einige Freundschaften geschlossen, auch die Zusammenarbeit mit Trainer Mike Leibssle ist optimal. Die beiden kennen sich aus vergangenen Zeiten bei TuS Metzingen. „Seit ich 16 bin, spiele ich auf Bundesliga-Niveau“, so Carolin Tuc, „diese Erfahrungen möchte ich gerne in unsere junge Mannschaft einbringen und noch mehr Verantwortung übernehmen.“ Ein weiteres Kriterium für sie war der berufliche Wechsel in ihre Heimat nach Pfullingen, dadurch bleibt ihr das Pendeln nach Stuttgart erspart. „Das erleichtert alles und bringt mir eine neue Lebens- und Trainingsqualität, ganz ohne Stress.“

Auch der sportliche Leiter Ingo Janoch weiß um ihre Qualitäten: „Sie ist für unsere Mannschaft als Leader sehr wichtig, wir hoffen, dass sie verletzungsfrei bleibt und uns mit ihrer spielerischen Reife aus diesem Negativstrudel der letzten Monate heraushelfen kann.“ Aktuell haben die Kuties nur noch vier Punkte Abstand auf den ersten Abstiegsplatz. Und am Sonntag ist Tabellenführer SV Union Halle-Neustadt um 15 Uhr zu Gast in der Markweghalle.

Kuties verlieren mit 29:39

2. Handball-Bundesliga Frauen: SG H2Ku Herrenberg geht beim BSV Sachsen Zwickau unter

Als Szimonetta Toepelt-Gera zum 3:4 traf, war noch alles in Ordnung: Die Ungarin war mit acht Treffern erfolgreichste Schützin der SG H2Ku Herrenberg in Zwickau Foto: Bert Harzer/Eibner

Artikel vom 09. Februar 2020 , Kreiszeitung Böblinger Bote

Von Vanessa Frey

HERRENBERG. „Wir haben es dem BSV mit unseren Fehlern ermöglicht, insgesamt 16 Gegenstoßtore zu erzielen, damit kann man auswärts schlichtweg nicht gewinnen“, konstatierte Mike Leibssle, Trainer der Zweitliga-Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg, nach der deutlichen 29:39-Pleite seiner Mannschaft beim Tabellendritten in Zwickau. Eine Vielzahl von überhasteten Abschlüssen beflügelte die schnelle Angriffsmaschinerie der Sächsinnen nahezu, und auch eine mangelnde Durchsetzungsfähigkeit in der Abwehr besiegelte die Pleite bereits in der ersten Hälfte.

Zu Beginn hielt die Gäu-Sieben vor rund 500 Zuschauern in der Sporthalle Neuplanitz noch gut mit den Hausherrinnen mit. Linkshänderin Szimonetta Toepelt-Gera verkürzte nach neun Minuten zum 3:4 aus Sicht der Gäste, mit insgesamt acht Treffern war die Ungarin erfolgreichste Torschützin ihres Teams. „Leider hatten wir auch schon in dieser Phase einige Pfosten- und Lattentreffer dabei“, haderte der Coach und bemängelte gleichzeitig das Überzahlspiel seiner Schützlinge: „Das konnten wir uns ebenso nicht effektiv zu nutzen machen.“ Zweimal musste der BSV in den ersten 15 Minuten in Unterzahl agieren, zweimal konnten die Kuties daraus einfach kein Kapital schlagen.

Ein Grund dafür war die fehlende Durchschlagskraft in der eigenen Abwehrreihe, die Leibssle nach knapp 20 Minuten zu einer Systemumstellung von einer defensiven 6:0-Formation zu einer offensiv ausgerichteten 5:1-Aufstellung zwang. „Im Verbund haben wir Zwickau nicht in den Griff bekommen“, begründete Leibssle seine Maßnahme.

Doch ein schneller 4:0-Lauf zwischen der 22. und 25. Minuten schraubte den Spielstand für Zwickau auf ein vorentscheidendes 17:8 nach oben. Beim Stand von 11:18 aus Sicht der Gäste ging es anschließend in die Halbzeitpause. „Sieben Gegenstöße nach schlechten Abschlüssen, das stellte diese Differenz her“, beschrieb Leissble. Nach Wiederanpfiff blieben die Herrenbergerinnen in der Abwehr weiterhin in der 5:1-Formation. Diese stellte den BSV zwar teilweise vor Probleme, dennoch verlor die SG H2Ku ein ums andere Mal ungünstig die Eins-gegen-eins-Situationen.

Das 26:16 für die Hausherrinnen durch Rebeka Ertl in der 40. Minute brachte im Anschluss vollends die Vorentscheidung. Fortan liefen die Gäste diesem Zehn-Tore-Rückstand hinterher. „Zwickau hat auch weiterhin von unseren Fehlern profitiert“, so Liebssle, „die Torhüterin hat weiter gut gehalten und viele schnelle Angriffe eingeleitet.“ Die deutliche 29:39-Niederlage, war aus Sicht der Kuties schlussendlich ein Spiel zum Vergessen.

Jetzt wartet erst der Ligaprimus und dann das Duell gegen Kirchhof

Dennoch steht die SG auch nach dieser Pleite weiterhin auf Rang elf in der Tabelle. Am kommenden Sonntag gastiert Ligaprimus SV Union Halle-Neustadt in der Markweghalle, einen Spieltag später kommt es zum wichtigen Duell gegen den Tabellennachbarn in Kirchhof. „Gegen Halle-Neustadt wird es sicherlich nicht einfacher, aber wir müssen dieses Spiel abhaken und positive Ergebnisse sammeln.“

SG H2Ku Herrenberg: Waldenmaier, Elbert; Schoeneberg (2), Bissel (2), Tuc (1), Bok (1), Foth (5/davon 4 Siebenmeter), Toepelt-Gera (8), Neubrander (2), Hiller, Marcikova (3), Beddies (5).

Auch Aylin Bok hat bei H2Ku verlängert

emotionen, Aylin Bok (SG H2Ku Herrenberg #08) / VfL Waiblingen Tigers – SG H2Ku Herrenberg Kuties , Handball, 2.Bundesliga, Frauen, HBF, Saison 2019/2020, 24.01.2020, Foto: EIBNER/Dimitri Drofitsch

 Die SG H2Ku Herrenberg bastelt weiter fleißig am Kader für die nächste Saison in der 2. Handball-Bundesliga der Frauen. Jetzt hat auch Aylin Bok ihren Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert. „Als Kreisläuferin und im Innenblock ist sie sehr wertvoll“, freut sich Trainer Mike Leibssle über die Nachricht. „Auch menschlich neben dem Feld kann man nur positive Worte über sie finden.“

Die 23-jährige H2Ku-Jugendkoordinatorin macht derzeit ihren Master in der Nähe und setzt mit der Vertragsverlängerung sicherlich auch ein Zeichen in einer sportlich schwierigen Situation. „Klar ist es gerade nicht so einfach, aber wir haben selbst die Qualität, um uns da rauszukämpfen“, ist Leibssle überzeugt. „In Zwickau wollen wir an die Leistung zuletzt gegen Wuppertal anknüpfen.“

Kuties müssen beim Tabellendritten ran

2. Handball-Bundesliga Frauen: SG H2Ku Herrenberg muss beim Spitzenteam in Zwickau bestehen

Über eine starke Abwehr in Zwickau zum Erfolg kommen: Saskia Hiller (links) von der SG H2Ku macht gegen Katharina Hufschmidt vom TV Beyeroehde-Wuppertal vor, wie es geht. Foto: Eibner

Artikel vom 07. Februar 2020 , Kreiszeitung Böblinger Bote

Von Vanessa Frey

HERRENBERG. Nach dem ersehnten 35:30-Befreiungsschlag gegen Wuppertal am vergangenen Wochenende müssen die Zweitliga-Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg am Samstag auswärts beim BSV Sachsen-Zwickau antreten (17 Uhr, Sporthalle Neuplanitz). Seit dem achten Spieltag steht der Zweitliga-Dino auf Rang drei und hat sich zu einer der Spitzenmannschaften im Unterhaus gemausert. „Der BSV verfügt über einen breiten und durchweg starken Kader“, weiß H2Ku-Coach Mike Leibssle. Und kann aus Erfahrung ergänzen: „In Zwickau zu spielen, ist immer sehr schwierig.“

606 euphorische Zuschauer verwandeln die Heimspielstätte des BSV im Schnitt zu einem Hexenkessel.

Das Hinspiel im September hatten die Kuties in der Herrenberger Markwerghalle mit 31:32 verloren. Es war die erste Niederlage in der fünften Begegnung. In den beiden vorangegangenen Spielzeiten war das Gäu-Team stets als Sieger vom Parkett gegangen. „Doch beim BSV hat sich einiges verändert“, weiß Leibssle, „mit dem deutlichen 34:26 gegen den Tabellenführer aus Halle haben sie zuletzt aufhorchen lassen.“

Seit 1991 spielt der BSV in der 2. Bundesliga und ist in dieser Spielzeit hinter Halle-Neustadt und Buchholz-Rosengarten die Top-Mannschaft der Liga. Im Sachsen-Derby gegen den HC Leipzig gab es zuletzt jedoch eine überraschende Niederlage. „Das wird Zwickau zu Hause sicher wieder richtigstellen“, erwartet Leibssle, „wir müssen vor allem die Eins-gegen-eins-Situationen verteidigen und über die Defensive ins Spiel finden.“ Das Team von BSV-Trainer Norman Rentsch agiert als starkes Kollektiv, ohne herausragende Top-Torschützinnen. „Durch die Bank sind alle gefährlich“, betont Leibssle, „die junge Klara Schlegel ist für mich eine der stärksten Spielerinnen.“

Sein Team will an die Leistung vom vergangenen Wochenende anknüpfen. Derzeit haben die Herrenbergerinnen noch vier Punkte Vorsprung (14:20) auf den ersten Abstiegsplatz. „Wir wollen diese Distanz halten“, ist für den Coach klar, „auch im Hinblick auf unsere kommenden Aufgaben ist eine positive Leistung extrem wichtig.“

Bereits am frühen Samstagmorgen macht sich der SG-Tross auf den Weg Richtung Sachsen, alle Spielerinnen sind wie zuletzt fit und mit von der Partie.

Erleichterung bei den Kuties ist nicht zu übersehen

rtikel vom 02. Februar 2020 – 13:42

Von Harald Rommel

HERRENBERG. Das wurde auch Zeit: Nach zuletzt indiskutablen 1:13 Punkten in Serie holten die Zweitliga-Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg gegen Tabellennachbar TVB Wuppertal beim 35:30 (18:12) zum überfälligen Befreiungsschlag aus. Angesichts der Bedeutung des erst zweiten Heimsiegs diese Saison war die Erleichterung in den Gesichtern abzulesen. „Uns ist ein riesengroßer Stein vom Herz gefallen“, schnaufte Trainer Mike Leibssle tief durch. „Wir freuen uns wahnsinnig.“

Denn zunächst lief es ganz und gar nicht nach seinem Wunsch. „Das war kein so guter Start“, steckte Mike Leibssle auf der Bank immer häufiger den Kopf mit dem sportlichen Leiter Hagen Gunzenhauser zusammen. Nach dem 4:6 suchten sie gemeinsam nach einer Lösung, um wieder mehr Struktur und vor allem Durchschlagskraft im Angriff reinzubekommen. Denn mit einer Quote von bis dahin 40 Prozent lässt sich kein Handballspiel gewinnen. „Da hat uns noch das Selbstvertrauen gefehlt“, bereitete Leibssle auch die zuletzt gescholtene Abwehr Sorgenfalten. Die Strategie von Gäste-Trainerin Sabine Nückel, auf die torgefährlichen Kreisläuferinnen zu setzen, ging auf. Ihr Team setzte sich auf 11:8 ab.

Danach nahm die Partie eine unerwartete Wendung. „Wir haben uns zu sehr zurückgezogen“, suchte Nücke nach einer Erklärung für die folgende Phase. „Die SG hatte einen unglaublichen Lauf, ist über die Außen sehr gut zum Zug gekommen.“ Zunächst war auf der rechten Seite Szimonetta Toepelt-Gera, die später auch zur Spielerin des Abends gewählt wurde, nicht zu halten. Mit vier Treffern nacheinander in gerade einmal drei Minuten führte sie ihr Team quasi im Alleingang aus der kritischen Situation. Da wollten dann auch Anika Bissel auf der linken Außenbahn mit einem Doppelpack und Kapitänin Kerstin Foth in nichts nachstehen. „Da haben wie einen fantastischen Sprint mit sehr viel Tempo und Willen hingelegt“, staunte auch Leibssle über den 7:0-Lauf zum 15:11. Was ihn bei dieser Energieleistung ganz besonders freute, war die nahezu perfekt funktionierende erste Welle. Erst einmal auf den Geschmack gekommen, lief H2Ku zur Höchstform auf. Carolin Tuc, Kerstin Foth und Lea Neubrander sorgten für den 18:12-Halbzeitstand.

„Von allen Positionen ging Torgefahr aus“ freute sich Mike Leibssle, dass sich im zweiten Durchgang sieben verschiedene Spielerinnen in der Torschützenliste verewigten. Manche, wie beispielsweise die entfesselt aufspielende Anika Bissel, unterstrichen, über welches Potenzial sie verfügen. „Anika hatte eine Quote von 100 Prozent“, war der SG-Coach voll des Lobes für die achtmal erfolgreiche 19-Jährige. Bevor sie mit einem lupenreinen Hattrick für das 30:20 verantwortlich zeichnete, demonstrierten die torhungrigen Carolin Tuc, Szimonetta Toepelt-Gera, Lea Neubrander, Kerstin Foth, Stefanie Schoeneberg und Sarka Marcikova mit weiteren Buden die mannschaftliche Geschlossenheit.

Nicht zu vergessen die Defensive, um die gut aufgelegte Torhüterin Laura Waldenmaier, die sich bis zur 53. Minute und dem 33:23 nur noch selten ins Bockshorn jagen ließ. „Einzig winzig kleiner Kritikpunkt war, dass wir den Zehn-Tore-Vorsprung nicht gehalten haben“, konnte Leibssle das verschmerzen. Ganz klar überwog die Begeisterung über den 35:30-Sieg und die beiden Punkte auf der Habenseite. Auch unter dem Aspekt, dass man in den beiden bevorstehenden Begegnungen beim Dritten BSV Sachsen Zwickau und Spitzenreiter SV Union Halle-Neustadt mit der Außenseiterrolle vorliebnehmen muss.

SG H2Ku Herrnberg: Waldenmaier, Elbert; Schoeneberg (3), Bissel (8), Tuc (2), Bok, Foth (7/davon 3 Siebenmeter), Toepelt-Gera (7), Neubrander (6/1), Hiller, Marciakova (2/1), Beddies.

Der Bericht zum vergangenen Heimsieg wird präsentiert von unserem Medienpartner, der Kreiszeitung Böblinger Bote.

Kapitänin Kerstin Foth verlängert bei der SG H2Ku

Kerstin Foth (SG H2Ku Herrenberg Kuties #11) Foto:TBaur/Eibner

Artikel vom 27. Januar 2020, Kreiszeitung Böblinger Bote

HERRENBERG (vf). Die Zweitliga-Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg durchleben gerade einen starken Abwärtstrend. Mitten in dieser schwierigen Situation hat Kapitänin Kerstin Foth ihren Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert. Die 22-Jährige trägt seit neun Jahren das Trikot der SG H2Ku und möchte damit ein Statement setzen. „Ich möchte vorangehen und signalisieren, dass ich trotz der schweren Phase weiter an Bord bleiben werde“, begründet Foth diesen Schritt unter anderem.

Als Nachwuchstalent stieß die Rückraumschützin in jungen Jahren zur damaligen Drittliga-Mannschaft. Aufstieg und Etablierung im deutschen Unterhaus – alles hat die gebürtige Balingerin im Gäu mitgemacht. „Ich habe hier das perfekte Umfeld, um weiter auf diesem Niveau Handball spielen zu können“, erklärt Foth, „für mich käme es nicht in Frage für einen anderen Verein zu spielen, ich habe sportlich und privat eine Heimat gefunden.“

Auch für Trainer Mike Leibssle und den sportlichen Leiter Hagen Gunzenhauser ist diese Personalie ein wichtiges Signal ans restliche Team. „Kerstin ist seit Jahren eine wichtige Stütze innerhalb der Mannschaft“, schildert Gunzenhauser. „Dass sie dem Verein in der schwierigen Situation treu bleibt, ist ein starkes Zeichen.“

Nach ihrer schweren Achillessehnenverletzung vorige Saison möchte Kerstin Foth auch künftig ihr Leistungsvermögen stetig weiterentwickeln. „Mit den vielen Abgängen nach der letzten Runde wurde ein Umbruch in unserer Mannschaft eingeleitet, diesen möchte ich gerne weiter begleiten.“ In der prekären sportlichen Lage zeigt sich die Lehramt-Studentin für Deutsch und Geographie optimistisch: „Natürlich sind wir mit dieser Niederlagenserie und Platz elf alles andere als zufrieden, dennoch bin ich davon überzeugt, dass wir das Ruder herumreißen können, dazu brauchen wir Erfolgserlebnisse.“ Am Samstag haben die Kuties gegen Wuppertal die erste Chance darauf. „Das ist ein Schlüsselspiel, und wir wollen uns die zwei Punkte holen.“

Dezimiert gibt’s für die Kuties nix zu holen

2. Handball-Bundesliga Frauen: SG H2Ku Herrenberg geschwächt beim 25:31 in Waiblingen

Bis zum Schluss gekämpft: Der Kräfteverschleiß für Kerstin Foth (am Ball) und Co. in Waiblingen war aber zu hoch Foto: Dimitri Drofitsch/Eibner

Artikel vom 26. Januar 2020, Kreiszeitung Böblinger Bote

Von Vanessa Frey

HERRENBERG. Für die Zweitliga-Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg war im Württemberg-Derby beim Tabellenvierten VfL Waiblingen nichts zu holen. Zwar konnte die dezimierte Gäu-Sieben über viele Phasen der Partie vor den knapp 450 Zuschauern in der Rundsporthalle mit den selbsternannten Tigers mithalten, musste am Ende jedoch dem hohen Kräfteverschleiß Tribut zollen. „In Summe haben wir zu viele Chancen liegen lassen, so wird es natürlich schwer, ein Spiel zu gewinnen“, konstatierte Trainer Mike Leibssle. Trotz der 25:31-Niederlage stehen die Kuties in der Tabelle weiterhin auf Rang elf.

Im Vorfeld hatten die Verantwortlichen der SG H2Ku um eine Verlegung beim VfL angefragt, zu viele Spielerinnen schleppten sich mit grippalen Infekten herum. Die Anfrage wurde abgelehnt, die Partie fand wie geplant statt, und Coach Mike Leibssle musste mit den Kräften seiner Schützlinge jonglieren. Doch die Gäste starteten erfolgreich und lagen nach vier Minuten durch einen Siebenmeter von Kapitänin Kerstin Foth 3:1 in Führung.

Zu fahrlässig mit eigenen Torchancen umgegangen

Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte pendelten sich beide Mannschaften aufeinander ein. Erst als Waiblingen in der 20. Minute erstmals auf zwei Tore davonzog (13:11), reagierte Leibssle mit einer Auszeit. „Wir sind einfach zu fahrlässig mit unseren Tormöglichkeiten umgegangen“, schilderte er. Den Abstand konnten die Herrenbergerinnen bis zum Pausenpfiff nicht mehr verkürzen, lagen beim Kabinengang mit 14:16 hinten.

Nach Wiederanpfiff hielten die Gastgeberinnen konsequent die Zwei-Tore-Führung. Dann der Knackpunkt: Ein 5:0-Lauf zum 26:19 (45.) brachte die Waiblingerinnen endgültig auf die Siegerstraße. „In dieser Phase haben wir immens viele Eins-gegen-eins-Situationen in der Abwehr verloren und zahlreiche leichte Gegentreffer kassiert“, kritisierte Leibssle. Auch bei eigenen Torchancen haperte es: „Insgesamt haben wir 15 Freie verworfen, diese Dinger müssen einfach rein.“

Die angeschlagene SG kämpfte zwar bis zum Schluss, doch der VfL spielte die restlichen Minuten souverän herunter und gewann verdient mit 31:25. Am kommenden Samstag kommt es für die Herrenbergerinnen zu Hause zum Schlüsselspiel gegen den Tabellennachbarn aus Wuppertal. Der Ausgang der Partie wird richtungsweisend sein. „Es muss ein Sieg her, da gibt es keine Ausreden mehr“, stellte auch Leibssle klar.

SG H2Ku Herrenberg: Waldenmaier, Elbert; Schoeneberg (1), Bissel (1), Tuc (3), Bok, Zilinskaite, Foth (8/davon 5 Siebenmeter), Toepelt-Gera (2), Neubrander (7/1), Hiller (1), Marcikova, Beddies (2).

SG H2Ku Herrenberg weiter in der Abwärtsspirale

2. Handball-Bundesliga Frauen: 28:34 gegen Nord Harrislee verloren

Aylin Bok (mit Ball) wird von „Nordfrau“ Hanna Klingenberg in die Mangel genommen: Die Kuties kommen derzeit einfach nicht vom Fleck Foto: Frank/Eibner

Artikel vom 19. Januar 2020, Kreiszeitung Böblinger Bote

Von Vanessa Frey

HERRENBERG. Die Zweitliga-Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg konnten ihren Abwärtstrend auch in eigener Halle nicht stoppen. Gegen den TSV Nord Harrislee verloren sie deutlich mit 28:34 und haben damit aus den letzten sechs Partien nur einen Punkt geholt. „Das ist natürlich alles andere als zufriedenstellend“, meinte ein sichtlich frustrierter Trainer Mike Leibssle, „ab jetzt ist jedes Spiel wichtig.“

Zu Beginn entwickelte sich vor knapp 350 Zuschauern in der Markweghalle eine ausgeglichene und temporeiche Partie. Beide Mannschaften begegneten sich auf Augenhöhe, wobei sich die Kuties nach knapp zehn Minuten auf 7:5 durch den Treffer von Szimonetta Toepelt-Gera absetzen konnten. „Diesen Vorsprung hatten wir auch Dora Elbert im Tor zu verdanken“, war Leibssle bis dahin noch zufrieden, „im Anschluss haben wir es aber verpasst, uns noch höher abzusetzen.“

Einmal mehr produzierte die SG H2Ku im Angriff zu viele leichte Ballverluste und lud die Gäste aus dem Norden ein ums andere Mal zu einfachen Toren ein. „Uns haben die vielen individuellen Fehler aus dem Tritt gebracht“, haderte Leibssle mit den missglückten Aktionen seiner Schützlinge, die sich über die komplette Spielzeit einschlichen. Die Unsicherheit war im Anschluss auch in der Abwehr zu spüren, doch Herrenberg rettete die Ein-Tore-Führung in die Halbzeit (15:14).

Nach dem Wiederanpfiff blieben die Gastgeberinnen bis zum 19:19 von Aylin Bok (37.) an den Gästen dran. Dann der Knackpunkt: Drei haarsträubende Fehler im Angriff münzte der TSV postwendend in einen 4:0-Lauf um. Da half auch eine zwischenzeitliche Auszeit von Mike Leibssle nicht. Die Nordfrauen kontrollierten fortan das Geschehen und blieben konstant mit vier Toren in Führung. Auch eine doppelte Überzahl konnten die Hausherrinnen nicht nutzen. Ganz im Gegenteil, in dieser Phase kassierten sie sogar noch einen Gegentreffer zum 22:26 (48.). „Der TSV musste nicht viel für seine Tore investieren, wir haben es ihm auch in der Abwehr zu einfach gemacht“, so Leibssle.

Am Ende stand die deutliche 28:34-Heimniederlage auf der Anzeigetafel, die bei allen Beteiligten einen faden Beigeschmack hinterlässt. „Wir können die Leistungen in den vergangenen Wochen nicht akzeptieren“, stellte der H2Ku-Trainer klar. Zwar stehen die Kuties weiterhin auf Rang zehn, müssen sich aber erstmal nach unten orientieren. Am Freitag treten sie im Württemberg-Derby beim Vierten in Waiblingen an. „Ab jetzt gelten keine Ausreden mehr“, erwartet Leibssle dann eine Reaktion seiner Mannschaft.

SG H2Ku Herrenberg: Waldenmaier, Elbert; Schoeneberg, Bissel (1), Tuc (4), Bok (1), Zilinskaite, Foth (9/davon 6 Siebenmeter), Toepelt-Gera (4), Bühler, Neubrander (2), Hiller (1), Marcikova (2/1), Beddies (4).

Schwankungen sind bei den Kuties diesmal verboten

Artikel vom 18. Januar 2020 – 06:59

HERRENBERG (vf). Nach dem unbefriedigenden Remis beim Schlusslicht der 2. Bundesliga in Solingen, sind die Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg am Samstagabend (19.30 Uhr) in der Markweghalle auf Wiedergutmachung aus. Zum Abschluss der Hinrunde ist der Tabellensiebte aus Nord Harrislee der Gegner. Nachdem die Gäste aus dem hohen Norden zu Beginn der Saison für einige Überraschungen auf den vorderen Rängen sorgten, hat sich die Mannschaft von Trainer Herluf „Shorty“ Linde im Mittelfeld der Liga etabliert.

„Natürlich erwarten wir einen starken Gegner, aber wir wollen dieses Spiel nutzen, um uns auf uns selbst zu konzentrieren“, erklärt Kuties-Coach Mike Leibssle. Die Videoaufarbeitung des vergangenen Wochenendes fiel im H2Ku-Lager ernüchternd aus. „Die Hauptfehlerquelle liegt schlichtweg bei uns“, bilanziert Leibssle. Aus den zurückliegenden fünf Partien holte die Gäu-Sieben lediglich einen Punkt und ist auf Platz zehn abgerutscht. „Das ist nicht unser Anspruch. Wir müssen es schaffen, wieder zu unserem Spiel zurückzufinden.“

Gegen die selbsternannten „Nordfrauen“ fordert der Reutlinger, dass seine Schützlinge eine ordentliche Leistung ohne jegliche Schwankungen über die gesamte Spielzeit auf das Parkett bringen. „Das muss das Bestreben aller sein“, redet er nicht um den heißen Brei herum. „Der TSV verfügt über eine kollektiv gute Mannschaft mit einem starken Rückraum, zudem kommt er mit viel Tempo aus der eigenen Hälfte, das gilt es zu unterbinden.“ Sowohl TuS Lintfort als auch die SG 09 Kirchhof haben zuletzt die Qualitäten der Nordfrauen zu spüren bekommen. Mit Merle Carstensen und Janne-Lotta Woch gehören gleich zwei Spielerinnen des TSV zu den besten zehn Torschützinnen der 2. Liga. Kutie Lea Neubrander belegt in dieser Statistik aktuell Rang zwei. „Wir müssen ein gutes Rückzugsverhalten an den Tag legen“, verlangt Mike Leibssle, der auf einen vollen Kader zurückgreifen kann, „dazu gehört auch, dass wir im Angriff keine leichten Fehler produzieren, um die erste und zweite Welle von Nord Harrislee zu unterbinden.“

Bonbon für Handballfans: EM-Spiel gegen Kroatien wird übertragen

Auch von der Hauptrunde der Handball-EM werden die Zuschauer in der Markweghalle nichts verpassen: Das Spiel der Deutschen gegen Kroatien um 20.30 Uhr wird live in der Mensa übertragen.