Kuties verlieren mit 29:39

2. Handball-Bundesliga Frauen: SG H2Ku Herrenberg geht beim BSV Sachsen Zwickau unter

Als Szimonetta Toepelt-Gera zum 3:4 traf, war noch alles in Ordnung: Die Ungarin war mit acht Treffern erfolgreichste Schützin der SG H2Ku Herrenberg in Zwickau Foto: Bert Harzer/Eibner

Artikel vom 09. Februar 2020 , Kreiszeitung Böblinger Bote

Von Vanessa Frey

HERRENBERG. „Wir haben es dem BSV mit unseren Fehlern ermöglicht, insgesamt 16 Gegenstoßtore zu erzielen, damit kann man auswärts schlichtweg nicht gewinnen“, konstatierte Mike Leibssle, Trainer der Zweitliga-Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg, nach der deutlichen 29:39-Pleite seiner Mannschaft beim Tabellendritten in Zwickau. Eine Vielzahl von überhasteten Abschlüssen beflügelte die schnelle Angriffsmaschinerie der Sächsinnen nahezu, und auch eine mangelnde Durchsetzungsfähigkeit in der Abwehr besiegelte die Pleite bereits in der ersten Hälfte.

Zu Beginn hielt die Gäu-Sieben vor rund 500 Zuschauern in der Sporthalle Neuplanitz noch gut mit den Hausherrinnen mit. Linkshänderin Szimonetta Toepelt-Gera verkürzte nach neun Minuten zum 3:4 aus Sicht der Gäste, mit insgesamt acht Treffern war die Ungarin erfolgreichste Torschützin ihres Teams. „Leider hatten wir auch schon in dieser Phase einige Pfosten- und Lattentreffer dabei“, haderte der Coach und bemängelte gleichzeitig das Überzahlspiel seiner Schützlinge: „Das konnten wir uns ebenso nicht effektiv zu nutzen machen.“ Zweimal musste der BSV in den ersten 15 Minuten in Unterzahl agieren, zweimal konnten die Kuties daraus einfach kein Kapital schlagen.

Ein Grund dafür war die fehlende Durchschlagskraft in der eigenen Abwehrreihe, die Leibssle nach knapp 20 Minuten zu einer Systemumstellung von einer defensiven 6:0-Formation zu einer offensiv ausgerichteten 5:1-Aufstellung zwang. „Im Verbund haben wir Zwickau nicht in den Griff bekommen“, begründete Leibssle seine Maßnahme.

Doch ein schneller 4:0-Lauf zwischen der 22. und 25. Minuten schraubte den Spielstand für Zwickau auf ein vorentscheidendes 17:8 nach oben. Beim Stand von 11:18 aus Sicht der Gäste ging es anschließend in die Halbzeitpause. „Sieben Gegenstöße nach schlechten Abschlüssen, das stellte diese Differenz her“, beschrieb Leissble. Nach Wiederanpfiff blieben die Herrenbergerinnen in der Abwehr weiterhin in der 5:1-Formation. Diese stellte den BSV zwar teilweise vor Probleme, dennoch verlor die SG H2Ku ein ums andere Mal ungünstig die Eins-gegen-eins-Situationen.

Das 26:16 für die Hausherrinnen durch Rebeka Ertl in der 40. Minute brachte im Anschluss vollends die Vorentscheidung. Fortan liefen die Gäste diesem Zehn-Tore-Rückstand hinterher. „Zwickau hat auch weiterhin von unseren Fehlern profitiert“, so Liebssle, „die Torhüterin hat weiter gut gehalten und viele schnelle Angriffe eingeleitet.“ Die deutliche 29:39-Niederlage, war aus Sicht der Kuties schlussendlich ein Spiel zum Vergessen.

Jetzt wartet erst der Ligaprimus und dann das Duell gegen Kirchhof

Dennoch steht die SG auch nach dieser Pleite weiterhin auf Rang elf in der Tabelle. Am kommenden Sonntag gastiert Ligaprimus SV Union Halle-Neustadt in der Markweghalle, einen Spieltag später kommt es zum wichtigen Duell gegen den Tabellennachbarn in Kirchhof. „Gegen Halle-Neustadt wird es sicherlich nicht einfacher, aber wir müssen dieses Spiel abhaken und positive Ergebnisse sammeln.“

SG H2Ku Herrenberg: Waldenmaier, Elbert; Schoeneberg (2), Bissel (2), Tuc (1), Bok (1), Foth (5/davon 4 Siebenmeter), Toepelt-Gera (8), Neubrander (2), Hiller, Marcikova (3), Beddies (5).