SG H2Ku Herrenberg weiter in der Abwärtsspirale

2. Handball-Bundesliga Frauen: 28:34 gegen Nord Harrislee verloren

Aylin Bok (mit Ball) wird von „Nordfrau“ Hanna Klingenberg in die Mangel genommen: Die Kuties kommen derzeit einfach nicht vom Fleck Foto: Frank/Eibner

Artikel vom 19. Januar 2020, Kreiszeitung Böblinger Bote

Von Vanessa Frey

HERRENBERG. Die Zweitliga-Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg konnten ihren Abwärtstrend auch in eigener Halle nicht stoppen. Gegen den TSV Nord Harrislee verloren sie deutlich mit 28:34 und haben damit aus den letzten sechs Partien nur einen Punkt geholt. „Das ist natürlich alles andere als zufriedenstellend“, meinte ein sichtlich frustrierter Trainer Mike Leibssle, „ab jetzt ist jedes Spiel wichtig.“

Zu Beginn entwickelte sich vor knapp 350 Zuschauern in der Markweghalle eine ausgeglichene und temporeiche Partie. Beide Mannschaften begegneten sich auf Augenhöhe, wobei sich die Kuties nach knapp zehn Minuten auf 7:5 durch den Treffer von Szimonetta Toepelt-Gera absetzen konnten. „Diesen Vorsprung hatten wir auch Dora Elbert im Tor zu verdanken“, war Leibssle bis dahin noch zufrieden, „im Anschluss haben wir es aber verpasst, uns noch höher abzusetzen.“

Einmal mehr produzierte die SG H2Ku im Angriff zu viele leichte Ballverluste und lud die Gäste aus dem Norden ein ums andere Mal zu einfachen Toren ein. „Uns haben die vielen individuellen Fehler aus dem Tritt gebracht“, haderte Leibssle mit den missglückten Aktionen seiner Schützlinge, die sich über die komplette Spielzeit einschlichen. Die Unsicherheit war im Anschluss auch in der Abwehr zu spüren, doch Herrenberg rettete die Ein-Tore-Führung in die Halbzeit (15:14).

Nach dem Wiederanpfiff blieben die Gastgeberinnen bis zum 19:19 von Aylin Bok (37.) an den Gästen dran. Dann der Knackpunkt: Drei haarsträubende Fehler im Angriff münzte der TSV postwendend in einen 4:0-Lauf um. Da half auch eine zwischenzeitliche Auszeit von Mike Leibssle nicht. Die Nordfrauen kontrollierten fortan das Geschehen und blieben konstant mit vier Toren in Führung. Auch eine doppelte Überzahl konnten die Hausherrinnen nicht nutzen. Ganz im Gegenteil, in dieser Phase kassierten sie sogar noch einen Gegentreffer zum 22:26 (48.). „Der TSV musste nicht viel für seine Tore investieren, wir haben es ihm auch in der Abwehr zu einfach gemacht“, so Leibssle.

Am Ende stand die deutliche 28:34-Heimniederlage auf der Anzeigetafel, die bei allen Beteiligten einen faden Beigeschmack hinterlässt. „Wir können die Leistungen in den vergangenen Wochen nicht akzeptieren“, stellte der H2Ku-Trainer klar. Zwar stehen die Kuties weiterhin auf Rang zehn, müssen sich aber erstmal nach unten orientieren. Am Freitag treten sie im Württemberg-Derby beim Vierten in Waiblingen an. „Ab jetzt gelten keine Ausreden mehr“, erwartet Leibssle dann eine Reaktion seiner Mannschaft.

SG H2Ku Herrenberg: Waldenmaier, Elbert; Schoeneberg, Bissel (1), Tuc (4), Bok (1), Zilinskaite, Foth (9/davon 6 Siebenmeter), Toepelt-Gera (4), Bühler, Neubrander (2), Hiller (1), Marcikova (2/1), Beddies (4).