Auch beim Schlusslicht gelingt der SG H2Ku nur ein Unentschieden

Wenigstens noch einen Punkt gerettet: Marie-Christin Beddies traf zum 30:30-Endstand der SG H2Ku Herrenberg in Solingen Foto: TBaur/Eibner

Artikel vom 12. Januar 2020, Kreiszeitung Böblinger Bote

Von Vanessa Frey

HERRENBERG. Das lief erneut nicht nach Plan: Die Zweitliga-Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg spielten beim Aufsteiger und Tabellenletzten HSV Solingen-Gräfrath nur 30:30 (15:13). Schon vor der Partie hatte Trainer Mike Leibssle vor den Qualitäten des HSV gewarnt – und er sollte Recht behalten. Seine Mannschaft lag Mitte der zweiten Halbzeit sogar mit sieben Tore in Rückstand. „Zu diesem Zeitpunkt habe ich nicht mehr geglaubt, dass da noch was zu holen ist“, konnte Leibssle mit dem Punktgewinn zufrieden sein.

Größtes Manko der Kuties war erneut die hohe Zahl an Gegentoren. „Dabei hatten wir uns nach der Leistung in Leipzig etwas ganz anderes vorgenommen“, haderte der Coach. Gleich zu Beginn kamen die Herrenbergerinnen vor 100 Zuschauern in der Klingenhalle stark in Bredouille, nachdem Lea Neubrander 42 Sekunden nach Anpfiff eine Zeitstrafe kassierte. Prompt lagen die Kuties mit 0:3 zurück. „So startet man natürlich nicht“, kritisierte Leibssle, „das spielte dem Gegner von Beginn an in die Karten.“ Nach zwölf Minuten, beim Stand von 7:4 für die Gastgeberinnen, versuchte der Kommandogeber zu intervenieren und nahm eine erste Auszeit. „Wir haben vorne viel zu überhastet abgeschlossen“, schilderte er, „zudem hat die Abstimmung in der Abwehr nicht gepasst.“ Das Time-out fruchtete zunächst, und Kerstin Foth glich in der 20. Minute erstmals für die SG zum 10:10 aus. Eine doppelte Zeitstrafe gegen Herrenberg ermöglichte es dem Tabellenletzten aber, sich nochmals abzusetzen, so ging es beim 13:15 aus Sicht der Gäste in die Halbzeit.

„15 Gegentore in einer Hälfte sind für unsere Ansprüche viel zu viel, deshalb wurde dieses Thema in der Kabine intensiv besprochen“, ließ Leibssle durchblicken. Wirklich umsetzten konnte dies seine Mannschaft aber nicht, denn sechs Minuten nach Wiederanpfiff geriet H2Ku mit fünf Toren in Rückstand. „Die Tore fielen bei Solingen im Kollektiv, wir haben komplett die Absprache in der Defensive vermissen lassen.“ Beim 26:19 durch Solingens Mandy Reinarz schien die Partie schon gelaufen.

Beeindruckende Aufholjagd nach dem 19:26 bringt fast noch den Sieg

Doch die SG meldete sich mit einer beeindruckenden Aufholjagd zurück. Ein 4:0-Lauf brachte das Gäu-Team auf 23:26 heran. Die Abwehr stabilisierte sich zunehmend, Solingen erzielte das letzte Feldtor in der 53. Minute. Mit abermals vier Treffern in Folge egalisierten die Kuties in der 56. Minute den Spielstand zum 28:28 durch Schoeneberg. „Lea Neubrander wurde in der Schlussphase kurz gedeckt, das hat die nötigen Räume für die anderen geschaffen, das war richtungsweisend“, so Leibssle. Marie-Christin Beddies markierte zwei Minuten vor dem Ende das 30:30, und nachdem die Kuties im darauffolgenden Angriff den Ball eroberten, hatten sie sogar noch die Chance auf den Sieg. „Dann wurde Lea im Eins-gegen-eins gefoult“, schilderte der H2Ku-Trainer, „den Siebenmeter hätte man geben können.“ Der Pfiff blieb aber aus, das 30:30 stand als Endresultat fest.

Damit bleibt die SG auf Rang zehn. Noch einmal deren Coach: „Wir werden das Spiel in der Videoanalyse aufarbeiten. Wir bekommen zu viele Gegentreffer, da müssen wir ansetzen.“ Zum Abschluss der Hinrunde empfangen die Herrenbergerinnen am Samstag den Siebten aus Nord Harrislee.

SG H2Ku Herrenberg: Waldenmaier, Elbert; Schoeneberg (3), Bissel (2), Tuc (3), Bok (2), Zilinskaite, Foth (5/davon 3 Siebenmeter), Toepelt-Gera (3), Neubrander (5), Hiller (1), Marcikova (1), Beddies (5).

Kuties erneut nicht sattelfest genug in der Abwehr

2. Handball-Bundesliga Frauen: SG H2Ku verliert in Leipzig 31:35

Vorne am Kreis durchaus auf der Höhe: Szimonetta Toepelt-Gera (Mitte) setzt sich gegen gleich drei Leipzigerinnen durch, der Schuh bei der SG H2Ku drückt aber in der Abwehr Foto: Kempner/Eibner

Artikel vom 06. Januar 2020 , Kreiszeitung Böblinger Bote

Von Michael Schwartz

HERRENBERG. Der Auftakt ins neue Jahr verlief für die Zweitliga-Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg nicht gerade zufriedenstellend. Von der langen Fahrt zum HC Leipzig brachten sie eine 31:35-Niederlage mit. Wieder einmal war es die suboptimale Abwehrleistung, die am Ende das Pendel in die falsche Richtung ausschlagen ließ.

„31 erzielte Tore auswärts sind ein ordentlicher Wert“, merkte H2Ku-Trainer Mike Leibssle an. „Aber 35 Gegentreffer sind einfach zu viel. Wir müssen uns in der Defensive stabilisieren, damit wir so ein Spiel auch gewinnen.“ Er konnte seinem Team zwar nicht vorwerfen, dass es nicht alles versucht hätte, aber am Ende kam dabei nichts Zählbares heraus. „Man muss ja nur die Statistik anschauen“, bemühte der Coach die Zahlen. „Dort sieht man, dass wir von allen Teams die viertmeisten Gegentore kassieren. Wir müssen runterkommen von diesem Wert.“ Das Hauptaugenmerk werde also künftig weiterhin auf dem Einstudieren einer sattelfesten Abwehr liegen.

Wobei es natürlich nicht so ist, dass sich das die Kuties nicht auch für den Trip nach Sachsen vorgenommen hatten. Nur irgendwie ging das nach hinten los. Nach vier Minuten hatten die Gäste bereits vier Gelbe Karten angesammelt, in der ersten Halbzeit summierten sich die Zeitstrafen ebenfalls auf vier, beim Gegner war es nur eine. „Aus dieser Zeit in Unterzahl resultiert auch der 14:18-Rückstand zur Pause“, meinte Leibssle. Bis zum 6:6 blieben die Herrenbergerinnen dran, ließen sich auch nach dem folgenden 0:3-Lauf nicht abschütteln, verweilten jederzeit in Schlagdistanz.

Den Ausgleich zum 23:23 in bester Phase gleich wieder hergeschenkt

Nach dem Seitenwechsel hatte die SG schließlich ihre beste Phase. Stefanie Schoeneberg, Marie-Christine Beddies (2), Lea Neubrander (3), Szimonette Toepelt-Gera (2) und Sarka Marcikova brauchten gerade einmal zehn Minuten, um neun weitere Treffer zum 23:23-Ausgleich auf die Uhr zu bringen. „Eine couragierte Angriffsleistung“, lobte Mike Leibssle, schränkte jedoch gleich ein: „Aber mit individuellen Fehlern bringen wir uns selbst wieder aus dem Spiel.“

Nach dem 25:25 fabrizierten die H2Ku-Frauen technische Fehler, warfen den Ball zum Gegner oder ließen einige Freie ungenutzt. Die Folge: ein 0:6-Lauf zum 25:31 – die Vorentscheidung zugunsten von Leipzig. „Hier und da wäre sicherlich auch der eine oder andere Impuls mehr von den Torhüterinnen gut gewesen“, dachte der Gästetrainer laut nach. Durch Neubrander verkürzten die Kuties noch einmal auf 27:31 (52.), beim 30:33 von Toepelt-Gera (57.) waren es nur noch drei Treffer Unterschied, aber der heimische HC schaukelte die Partie schließlich souverän bis zum 35:31-Endstand nach Hause.

SG H2Ku Herrenberg: Waldenmaier, Elbert; Schoeneberg (1), Bissel (1), Tuc (1), Bok, Zilinskaite, Foth (4/davon 1 Siebenmeter), Toepelt-Gera (5), Neubrander (12/2), Hiller (3/1), Marcikova, Beddies (4).

Kuties starten mit viel Tempo ins neue Jahr

Artikel vom 03. Januar 2020 – 14:00

Von Michael Schwartz

HERRENBERG. Seit 14. Dezember, als sie zu Hause 27:28 gegen TuS Lintfort verloren, hatten die Zweitliga-Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg spielfrei. Untätig waren sie freilich nicht. „Die Spielerinnen hatten individuelle Pläne zu bearbeiten“, lässt Trainer Mike Leibssle durchblicken, „sie sollten Kraft und Kondition trainieren, damit wir aus der Pause wieder gut rauskommen.“ Das wird am Sonntag (16 Uhr) zum Jahresauftakt beim HC Leipzig auch nötig sein.

Ins gemeinsame Training sind die Kuties wieder am 27. Dezember eingestiegen. Und das hochmotiviert, wie der Coach mit Freude feststellte: „Sie haben gleich gezeigt, dass sie ihre Aufgaben erledigt und jetzt Bock auf den Rest der Saison haben.“ Über den Jahreswechsel war noch einmal kurz frei, bevor Leibssle mit seiner Truppe ordentlich angezogen hat. Das hat natürlich einen Hintergrund: „Wir werden viel Wert auf Tempo legen.“

Das sei gegen den Aufsteiger auch nötig, denn dieser bezieht seine Stärke vor allem aus dem Kollektiv. „Man kann vor Leipzig nur warnen“, hebt Mike Leibssle den Zeigefinger. Der Neuling und Tabellennachbar schlage sich außerordentlich gut, habe bereits den einen oder anderen Achtungserfolg eingefahren. Was der H2Ku-Übungsleiter an den Zahlen ablesen kann: „Die Torgefahr verteilt sich auf viele Positionen, das heißt, wir können uns beim Verteidigen nicht nur auf eine konzentrieren.“ Allen voran treffen die Hummels-Schwestern Jacqueline (Rückraum) und Stefania (Kreis) recht häufig, „aber danach kommen viele weitere im hohen Torbereich“. Gleich im ersten Spiel 2020 wird also höchste Konzentration gefordert sein, um sich in der Tabelle weiter von den unteren Rängen absetzen zu können.

Bei diesem Unterfangen steht Mike Leibssle der komplette Kader zur Verfügung, alle sind verletzungsfrei und fit. Allerdings möchte Sandra Kussmaul auf eigenen Wunsch die Rückrunde in der zweiten SG-Mannschaft in der Württembergliga bestreiten. Ab dem 15. Januar ist sie dort spielberechtigt. „Ich finde es schade, aber ihre Gründe sind nachvollziehbar“, sagt Trainer Mike Leibssle, der dem internen Wechsel zugestimmt hat.

Der Vorbericht zu unserem Spiel beim HC Leipzig wird präsentiert von unserem Medienpartner, der Kreizeitung Böblinger Bote.

Kuties kassieren zum Jahresende eine ärgerliche Niederlage

Marie-Christine Beddies im Anflug aufs Lintforter Tor: Ihr Tor zum 26:26 kurz vor Schluss reichte nicht, um die Heimniederlage zu verhindern Foto: TBaur/Eibner

Artikel vom 15. Dezember 2019 , Kreiszeitung Böblinger Bote

Von Vanessa Frey

HERRENBERG. „Diese Niederlage war einfach komplett unnötig“, ärgerte sich Trainer Mike Leibssle von den Zweitliga-Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg nach der 27:28-Heimpleite gegen TuS Lintfort. Lange Zeit waren die Kuties mit dem Tabellensechsten aus dem Ruhrgebiet auf Augenhöhe, ehe ein 5:0-Lauf der Gäste in den Schlussminuten die Vorentscheidung brachte. Damit beenden die Herrenbergerinnen das Jahr auf Rang neun.

„Wir haben ordentlich begonnen“, betonte Leibssle, „die Einstellung und der nötige Kampfgeist haben gepasst.“ Dies stellten die Kuties in der ersten Viertelstunde vor knapp 400 Zuschauern in der Markweghalle auch eindrucksvoll unter Beweis. Der Ball lief über alle Positionen gut, die überragend aufspielende Aylin Bok am Kreis wurde immer wieder in Szene gesetzt und erhöhte in der 12. Minute auf 7:5. „Leider haben wir es zu diesem Zeitpunkt verpasst, die Führung weiter auszubauen“, bemängelte Leibssle die vielen liegengelassenen Torchancen seiner Schützlinge. Dies nutze die routinierte Mannschaft von Gäste-Trainerin Bettina Grenz-Klein und glich durch ihre Top-Torschützin Loes Vandewal zum 8:8 aus (22.). Die Kuties ließen auch weiterhin zu viele Möglichkeit vor dem gegnerischen Tor aus, unter anderem einen Siebenmeter, und liefen ab der 22. Minute einem Rückstand hinterher. Beim Stand von 13:14 ging es in die Halbzeit.

Nach Wiederanpfiff lieferten sich die beiden Teams weiterhin einen offenen Schlagabtausch. Mit einem Doppelschlag von Aylin Bok und einem Treffer von Anika Bissel zum 20:18 konnten sich die Kuties etwas lösen, verpassten es aber, weiter zu erhöhen. Ganz im Gegenteil: Ein 5:0-Lauf ermöglichte es Lintfort anschließend, auf 24:21 davonzuziehen. „Da müssen sich meine Spielerinnen einfach besser an den Matchplan und die Vorgaben halten“, ärgerte sich Leibssle über die taktische Unfeinheiten im Spiel seiner Mannschaft. „Wir hatte viele Chancen, haben diese aber wieder verstreichen lassen, dafür hat der TuS im Gegenzug seine Möglichkeiten genutzt.“ Technische Fehler, Stellungsprobleme in der Abwehr oder freie Verworfene vor dem Kasten – Leibssle war in der Schlussphase bedient. „In der entscheidenden Phase haben wir versagt, da tun uns die vielen individuellen Fehler weh.“ Die ebenfalls stark aufspielende Marie-Christine Beddies egalisierte drei Minuten vor dem Ende zwar nochmals zum 26:26, doch die weiterhin mangelnde Chancenverwertung besiegelte kurz vor Schluss die knappe 27:28-Niederlage.

Das nächste Spiel ist am 5. Januar in Leipzig

Die Kuties können die Weihnachtspause nutzen, um die Niederlagenserie der vergangenen Wochen aufzuarbeiten und die Akkus aufzuladen. Am 27. Dezember wird die Leibssle-Sieben erneut in den Trainingsbetrieb einsteigen, ehe sie am 5. Januar beim Aufsteiger in Leipzig antritt.

Drei Spiele stehen für die Kuties in der Hinrunde noch aus, für den Coach ist klar: „Da müssen wir mindestens vier Punkte mitnehmen.“

SG H2Ku Herrenberg: Waldenmaier, Elbert; Schoeneberg, Bissel (3), Kussmaul, Tuc, Bok (5), Zilinskaite, Foth (4/davon 2 Siebenmeter), Toepelt-Gera (5), Neubrander (4/1), Hiller (2), Marcikova (2/2), Beddies (2).

https://www.krzbb.de/krz_56_111818048-13-_Kuties-kassieren-zum-Jahresende-eine-aergerliche-Niederlage.html

„Die schnellste Trainerentscheidung unserer Geschichte“

2. Bundesliga: Mike Leibssle verlängert seinen Vertrag bei der SG H2Ku Herrenberg 

Von Vanessa Frey, 09. 12.2019, Kreiszeitung Böblinger Bote

Herrenberg. Trotz der Derbyniederlage gegen die TG Nürtingen am vergangenen Freitag hatten die Verantwortlichen im Lager der SG H2Ku Herrenberg einen Grund zur Freude. Trainer Mike Leibssle hat seinen Vertrag bei der Zweitliga-Mannschaft um ein Jahr vorzeitig verlängert und wird in seine dritte Saison als Kuties-Coach gehen. „Das war eine der schnellsten Entscheidungen, die wir jemals treffen mussten“, lacht der sportliche Leiter Hagen Gunzenhauser, „zu keinem Zeitpunkt Stand eine weitere Zusammenarbeit mit ihm in Frage.“ 

Neben den sportlichen Aspekten sehen die Verantwortlichen vor allem die tolle Chemie zwischen Trainer und Spielerinnen: „Seine Herangehensweise und der Umgang mit der Mannschaft ist einzigartig, das haben uns die Mädels auch so zurückgespiegelt.“ Für Leibssle selbst war eine Verlängerung ebenfalls fast alternativlos, lediglich die Zustimmung seiner Frau musste er abwarten. „Dann habe ich nochmal eine Nacht drüber geschlafen und anschließend zugesagt“, schmunzelt er, „ich fühle mich in Herrenberg sehr wohl und sehe eine deutliche Entwicklung sowohl in der Struktur des Vereins, als auch im Wachstum der Mannschaft.“ Dass dies sportlich mit dem derzeitigen Rang neun in der Tabelle noch nicht ganz ersichtlich ist, stört den Reutlinger dabei nicht: „Es wird auch noch tabellarisch sichtbar werden, da bin ich mir sicher, wir sind auf einem guten Weg.“ 

Mit der Verlängerung ein Zeichen setzten 

Auch Hagen Gunzenhauser ist von dieser Entwicklung überzeugt und ging schon sehr für auf Leibssle bezüglich einer Vertragsverlängerung zu. Zudem laufen die Kaderplanungen für die kommende Spielzeit derzeit auf Hochtouren. „Mit meiner Zusage wollte ich frühzeitig ein Zeichen setzten“, lässt Leibssle durchblicken, „damit können sich auch die Spielerinnen konkrete Gedanken machen.“ Die zunehmende Professionalisierung im Gäu war ein weiterer Faktor für Leibssle. Seit dieser Saison werden die beiden ersten Mannschaften von einer GmbH geleitet. „Das birgt weiterhin viel Potenzial im Verein sich auch strukturell weiterzuentwickeln.“ Der sportliche Leiter sieht in dieser Kombination ebenfalls viele Entwicklungsmöglichkeiten: „Gemeinsam mit Mike haben wir Lust in Herrenberg noch einiges zu erreichen.“ 

Kuties verlieren den Faden und das Spiel

2. Handball-Bundesliga Frauen: Die vielen Zeitstrafen werden der SG H2Ku Herrenberg beim 21:26 in Nürtingen zum Verhängnis

Eher nachdenkliche Mienen im Kreis der Kuties nach Spielende: Das 21:26 in Nürtingen hätte nicht sein müssen Foto: TBaur/Eibner

Die Zweitliga-Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg mussten in Nürtingen eine bittere 21:26-Niederlage hinnehmen. Im württembergischen Derby begannen die Kuties gut, führten über weite Strecken der ersten Halbzeit, verloren aber in Hälfte zwei komplett den Faden.

Artikel vom 08. Dezember 2019, Kreiszeitung Böblinger Bote

Von Vanessa Frey

HERRENBERG. Dass die Herrenbergerinnen dabei ungewöhnlich viele Minuten in Unterzahl agieren mussten, tat ihr Übriges. „Ich werde die Schiedsrichterleistung nicht kommentieren“, stellte Trainer Mike Leibssle dennoch klar.

Die 650 Zuschauer in der rappelvollen Theodor-Eisenlohr-Sporthalle erlebten zu Beginn einen dominanten Auftritt der Gäste aus dem Gäu. Die Abwehr stand gut, dahinter machte Torhüterin Laura Waldenmaier einen soliden Job. Die Belohnung dafür war eine 5:3-Führung nach zehn Minuten durch einen Treffer von Aylin Bok. Knapp neun Zeigerumdrehungen später wuchs der Vorsprung durch Linkshänderin Saskia Hiller gar auf 8:4 an. Da hatte auch TG-Coach Stefan Eidt genug gesehen und nahm seine erste Auszeit. Diese fruchtete, danach kamen die Gastgeberinnen mit einem 4:0-Lauf mit dem Halbzeitpfiff auf 9:9 heran. „Wir haben zunächst eine ordentliche Leistung gezeigt, aber durch individuelle Fehler die Führung fahrlässig hergegeben“, haderte Leibssle, „das darf in dieser Form nicht passieren, da müssen wir in Zukunft stabiler werden.“

Nach Wiederanpfiff blieben die Kuties zunächst im Hintertreffen, schafften aber wiederholt den Ausgleich. Auffällig war in der zweiten Hälfte die Flut an Zeitstrafen gegen die Gäste. Über weite Strecken musste die SG in Unterzahl agieren, eine kraftraubende Situation, die sich hauptsächlich in der schwachen Chancenauswertung bemerkbar machte. Die Nürtingerinnen nutzen dies geschickt aus und erhöhten in der 50. Minute erstmals auf vier Tore zum 21:17. Den Höhepunkt erreichte die Zeitstrafen-Welle in der 54. Minute, als H2Ku nach Hinausstellungen von Neubrander und Bok vom Schiedsrichtergespann Heinz/Lenhardt auch eine Strafe gegen die eigene Bank kassierte und somit nur noch zu dritt auf dem Feld stand. „Da haben wir den Faden komplett verloren“, so Leibssle.

Die TG traf durch einen Siebenmeter von Sarolta Selmeci zum 25:19 die Vorentscheidung. Die 21:26-Niederlage ist für Mike Leibssle dennoch ein achtbares Ergebnis: „Prinzipiell können wir damit zufrieden sein, wenn man bedenkt, wie oft wir in Unterzahl spielen mussten.“ 7:1 Zeitstrafen im Verhältnis sprechen eine deutliche Sprache. Dennoch gab es auch eine erfreuliche Nachricht: Mike Leibssle hat seinen Vertrag bei den Kuties um ein Jahr verlängert. Außerdem möchte er nächsten Samstag gegen TuS Lintfort mit seinen Schützlingen einen positiven Jahresabschluss feiern (19.30 Uhr, Markweghalle).

SG H2Ku Herrenberg: Waldenmaier, Elbert; Schoeneberg, Bissel (1), Kussmaul, Bok (3), Zilinskaite (1), Foth (6/3), Toepelt-Gera (3), Neubrander (1), Marcikova, Hiller (2), Beddies (4).

https://www.krzbb.de/krz_56_111814395-13-_Kuties-verlieren-den-Faden-und-das-Spiel.html

SG H2Ku wünscht sich Derbysieg vom Nikolaus?

Artikel vom 06. Dezember 2019 – 10:00

HERRENBERG (vf). „Die TG ist deutlich stärker einzuschätzen, als sie aktuell dasteht“, warnt Mike Leibssle, Coach der Zweitliga-Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg, vor dem Württemberg-Duell am Freitagabend (20 Uhr, Theodor-Eisenlohr-Sporthalle) bei der TG Nürtingen. Am Nikolaustag will sich die SG selbst einen Derbysieg als Geschenk in die Stiefel packen. „Es wird ein äußerst schwieriges Spiel“, ist sich Leibssle sicher, „Nürtingen ist in der Lage, das Spiel über 60 Minuten zu gestalten.“

Dass die Gastgeberinnen derzeit auf einem Abstiegsplatz stehen, hat aus Sicht des H2Ku-Trainers ganz einfache Gründe: „Sie haben viele Spiele sehr unglücklich und knapp verloren, da sagt die Platzierung nicht unbedingt alles aus.“ Unter normalen Umständen wären die Kuties auf dem Papier der Favorit, doch ein Derby hat wie immer seine eigenen Gesetze. „Wir erwarten eine volle Halle, das ist nicht zu unterschätzen“, so Leibssle weiter, „klar steht Nürtingen unter Druck, aber auch wir wollen uns vom breiten Mittelfeld distanzieren, dazu brauchen wir die zwei Punkte.“

Durch die 29:37-Niederlage zuletzt gegen Buchholz 08-Rosengarten sind die Herrenbergerinnen von Rang sechs auf neun abgestützt. „Das zeigt, wie eng das Feld beieinander ist, von Platz fünf bis zehn ist alles möglich.“ Auch die TG Nürtingen könnte sich mit einem Erfolg aus den Abstiegsrängen herausarbeiten. Das Team von Trainer Stefan Eidt verfügt über eine hohe individuelle Qualität. Nach dem Karriereende ihrer langjährigen Top-Torschützin Verena Breidert bestechen vor allem die beiden Halbspielerinnen Lea Schuhknecht und Sarolta Selmeci. „Ohne Breidert sind die Nürtingerinnen nicht mehr so ausrechenbar, kommen jetzt eher über das Kollektiv“, schildert Leibssle, „zudem verfügen sie mit Christine Hesel und Jesse van de Polder von TuS Metzingen über ein starkes Torwartduo.“

Leibssle selbst kennt sich bestens in Nürtingen aus, seine Frau Barbara war bis zum Ende ihrer Karriere bei der TG aktiv. „Es gibt schon sehr viele Verbindungen“, lacht er, „auch deshalb sind diese Spiele etwas Besonderes.“ Bis auf die am Meniskus verletzte Carolin Tuc kann Leibssle auf einen fitten Kader zurückgreifen, auch seine Spielerinnen fiebern die ganze Woche dem Derby entgegen: „Wir sind alle heiß und wollen die zwei Punkte mit ins Gäu nehmen.“

Der Spielbericht zum heutigen Derby in Nürtingen wird präsentiert von unserem Medienpartner, der Kreiszeitung Böblinger Bote.

Kuties kassieren zu viele Gegentore 29:37

Von Kevin Schuon

HERRENBERG. So viele Gegentore haben die Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg in der 2. Bundesliga weder in dieser noch in der vergangenen Saison kassiert. Mit 29:37 (14:17) unterlagen sie am Samstagabend dem amtierenden Zweitliga-Meister HL Buchholz 09 Rosengarten vor 365 Zuschauern in der heimischen Markweghalle. Keine Frage: „37 Gegentore sind einfach zu viel“, sagte SG-Trainer Mike Leibssle. „Da kann man nicht gewinnen.“

Die Kuties lagen nur einmal in Führung. Das war nach dem schnellen 2:0 durch Kerstin Foth und Lea Neubrander nach zwei Minuten. Danach legten die Luchse einen 4:0-Lauf hin und stellten die Anzeigetafel auf 2:4 (7.). Schon nach dieser kurzen Zeit war abzusehen, dass die Gäste einen sehr schnellen Handball spielen, viele Tore erzielten sie über die erste oder zweite Welle, über ihre schnellen Außenspielerinnen oder per Tempogegenstoß. Da kam die SG häufig nicht hinterher. Wenn die Herrenbergerinnen es schafften, den Gegner ins Positionsspiel zu bringen, dann standen sie in der Abwehr relativ sicher. Dazu hatte Laura Waldenmaier im Tor auch einige gute Aktionen.

So schafften es die Gastgeberinnen zweimal noch zum Ausgleich (5:5, 6:6), waren bei Halbzeit noch auf drei Treffer (14:17) dran. Dann aber gaben sie das Spiel direkt nach Wiederanpfiff in 100 Sekunden aus der Hand, als die Luchse auf 20:14 davonzogen. „Wir haben einige Male zu überhastet abgeschlossen. Das war so nicht abgesprochen“, meinte Mike Leibssle. In der Offensive konnten sich eigentlich nur Lea Neubrander (8 Tore) und Sarka Marcikova (11 Tore, davon sieben per Siebenmeter) auszeichnen. Dazu kamen einige unnötige Ballverluste und technische Fehler.

In Überzahl zu wenig aus den Möglichkeiten gemacht

Das spielte dem Team aus Rosengarten mit seinem schnellen Spiel voll in die Karten. „29 Tore gegen Rosengarten sind zwar kein schlechter Wert, aber da wäre mehr möglich gewesen“, so der H2Ku-Trainer. Vor allem in Überzahl – Rosengarten hatte fünf Zwei-Minuten-Zeitstrafen, Herrenberg nur eine – hätten die Kuties mehr aus ihren Möglichkeiten machen können. „Da haben wir auch zu viele Gegentore kassiert.“ Und so kam dann das deutliche Ergebnis zustande. „Wir müssen in Zukunft wieder mehr Beton anrühren“, lautete das Fazit von Mike Leibssle. „Es ist keine Schande, gegen Rosengarten zu verlieren. Aber 37 Gegentore sind deutlich zu viele. Das ärgert mich.“

SG H2Ku Herrenberg: Waldenmaier, Elbert; Schoeneberg, Bissel (1), Kußmaul (1), Bok (1), Zilinskaite, Foth (2), Toepelt-Gera (4), Neubrander (8), Hiller, Marcikova (11/davon 7 Siebenmeter), Beddies (1).

Der Spielbericht wird präsentiert von unserem Medienpartner der Kreiszeitung Böblinger Bote

„Kuties“ empfangen am Samstag den amtierenden Meister

Artikel vom 29. November 2019 – 14:36

Von Vanessa Frey

HERRENBERG. Nach einem spielfreien Wochenende beginnt für die Zweitliga-Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg der Jahresendspurt. Drei Spiele sind 2019 noch zu absolvieren, Auftakt ist am Samstag um 19.30 Uhr gegen die HL Buchholz 08-Rosengarten in der Markweghalle. In den vergangenen zwei Jahren haben die Kuties daheim die Punkte gegen die selbsternannten Handball-Luchse immer behalten, damit dies erneut gelingt, brauchen sie einen Sahnetag. „Es ist nicht unmöglich, doch die HL Buchholz 08-Rosengarten wird uns vor Aufgaben stellen, die wir in dieser Form noch nicht hatten“, weiß Trainer Mike Leibssle.

Zuletzt haben die Gäste aus dem niedersächsischen Landkreis Harburg das Spitzenspiel der Liga gegen Halle-Neustadt knapp mit 19:20 verloren und sind damit auf Rang vier abgerutscht. Bereits seit Jahren besticht der amtierende Zweitliga-Meister mit einer unheimlichen Konstanz und einem eingespielten Team. Auch in der laufenden Spielzeit hat sich die Mannschaft von Gäste-Trainer Dubravko Prelcec von Beginn an oben etabliert. Und das vollkommen zurecht, wie auch Mike Leibssle betont: „Sie verfügt über einen wurfgewaltigen Rückraum, der in dieser Liga fast einzigartig ist. In der Abwehr müssen wir dadurch noch bewusster unsere Wege gehen, als es sonst der Fall ist.“ Die Kuties dürfen sich demnach keine unbedachten Aktionen leisten, denn jede Unachtsamkeit wird knallhart bestraft. Die gleiche Devise gilt für den Angriff, dort lauert bei leichtfertigen Fehlern das gnadenlose Tempospiel der Luchse.

„Das läuft tatsächlich wie an der Schnur gezogen“, weiß der Kuties-Coach, „fast wie aus dem Lehrbuch.“ Dennoch ist der Respekt vor dem Gäu-Team im hohen Norden groß, dort ist gar von einem Spitzenspiel die Rede. „Natürlich wollen wir in eigener Halle gewinnen“, freut sich Leibssle auf einen Hexenkessel, „da die 1. Liga in der WM-Pause steckt, verirrt sich vielleicht noch der eine oder andere Fan aus dem Umkreis zu uns in die Markweghalle.“ Der H2Ku-Coach kann gegen den Meister auf einen vollen Kader bauen, nur Carolin Tuc fehlt mit ihrer Meniskusverletzung noch ein paar Wochen. „Vielleicht gelingt uns wie in den vergangenen Jahren wieder eine Überraschung.“

Der Spielbericht zum heutigen Heimspiel wird präsentiert von unserem Medienpartner, der Kreiszeitung Böblinger Bote.

Kuties hätten eine 14:6-Halbzeitführung fast noch verspielt

2. Handball-Bundesliga Frauen: SG H2Ku Herrenberg gewinnt trotz verkorkster zweiter Hälfte 20:17

Kerstin Foth und Stefanie Schoeneberg (von rechts): Jubel über drei späte Tore der Kuties zum 20:17-Auswärtserfolg in Freiburg Foto: Dimitri Drofitsch/Eibner

Artikel vom 17. November

Von Vanessa Frey

HERRENBERG. So einen Spielverlauf haben die rund 350 Zuschauer am Samstagabend in der Gerhard-Graf-Sporthalle in Freiburg wohl selten erlebt. Nach einer deutlichen 14:6-Halbzeitführung für die Zweitliga-Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg wendete sich nach der Halbzeit das Blatt komplett, und die HSG Freiburg schnupperte noch am Sieg. Am Ende entschied jedoch das Team von Trainer Mike Leibssle aufgrund von zwei Zeitstrafen in den Schlussminuten die Partie für sich.

„Sehr glücklich für uns“, atmete der Coach kräftig durch, „sieben Minuten vor Schluss hätte ich wahrlich nicht sagen können, wer hier als Sieger vom Platz geht.“ Dabei begannen seine Schützlinge souverän und führten nach sieben Minuten und einem Treffer von Saskia Hiller mit 3:1. Aber bereits in der ersten Viertelstunde offenbarten die Kuties ihr größtes Manko: die Chancenverwertung. Allein drei verworfene Siebenmeter hätten für eine deutlichere Führung sorgen können. Foth, Neubrander und Marcikova scheiterten jedoch an der starken Lena Fischer im Tor der HSG. „Zusätzlich haben wir unendlich viele Chancen liegen lassen“, ärgerte sich Leibssle, „ob drüber, an die Latte oder gehalten, da war alles dabei.“

Beim 17:17 steht die Partie plötzlich wieder auf der Kippe

Zufrieden war er dafür mit seiner Defensive. „In der Abwehr haben wir toll gearbeitet, jede hat sich an den Matchplan gehalten.“ So fielen die zahlreichen Fehlwürfe zunächst gar nicht ins Gewicht. Gestützt auf die gute Defensivarbeit zogen die Kuties auf 10:5 davon. Und als Kerstin Foth mit dem Halbzeitpfiff zum 14:6-Halbzeitstand einnetzte, schien der Sieg schon fast in trockenen Tüchern zu sein. „Uns war klar, dass wir uns nach der Halbzeit nur noch selbst schlagen können“, meinte Leibssle, „gleichzeitig hatte Freiburg auch nichts mehr zu verlieren und konnte frei aufspielen.“ Zwei weitere vergebene Strafwürfe und eine Zeitstrafe auf Seiten der SG H2Ku taten ihr Übriges. Die HSG hatte Blut geleckt und verkürzte auf 9:15. Mike Leibssle versuchte, mit einer Auszeit dagegenzuwirken, aber ein 3:0-Lauf brachte die Gastgeberinnen auf 12:15 heran. „Die Halle hat gleichzeitig eine unheimliche Stimmung gemacht, das hat uns natürlich unter Druck gesetzt.“ Durch die Bank ließen die Herrenbergerinnen reihenweise Chancen liegen, in den 20 Minuten nach dem Wiederanpfiff gelangen ihnen gerade einmal drei Treffer. „So etwas habe ich selten erlebt“, so Leibssle.

Sieben Minuten vor dem Ende schafften die Freiburgerinnen den Ausgleich zum 17:17 durch Rebecca Dürr, die dann aber in den letzten sechs Minuten zwei Zeitstrafen kassierte. Die Gäste nutzten diese Überzahl, bekamen keinen Gegentreffer mehr und erhöhten zum 20:17-Endstand. „Wir sind sehr froh über diese beiden Punkte, werden dieses Spiel in den nächsten zwei Wochen dennoch aufarbeiten müssen.“ Durch den Sieg steht das Gäu-Team auf Platz fünf. Nächstes Wochenende haben die Kuties spielfrei, ehe am 30. November Meister HL Buchholz 08 Rosengarten am Markweg zu Gast ist.

SG H2Ku Herrenberg: Waldenmaier, Elbert; Schoeneberg (1), Bissel (4), Kussmaul, Bok (2), Zilinskaite, Foth (2/davon 1 Siebenmeter), Neubrander (2), Marcikova (3/1), Hiller (3), Beddies (3).