Dezimiert gibt’s für die Kuties nix zu holen

2. Handball-Bundesliga Frauen: SG H2Ku Herrenberg geschwächt beim 25:31 in Waiblingen

Bis zum Schluss gekämpft: Der Kräfteverschleiß für Kerstin Foth (am Ball) und Co. in Waiblingen war aber zu hoch Foto: Dimitri Drofitsch/Eibner

Artikel vom 26. Januar 2020, Kreiszeitung Böblinger Bote

Von Vanessa Frey

HERRENBERG. Für die Zweitliga-Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg war im Württemberg-Derby beim Tabellenvierten VfL Waiblingen nichts zu holen. Zwar konnte die dezimierte Gäu-Sieben über viele Phasen der Partie vor den knapp 450 Zuschauern in der Rundsporthalle mit den selbsternannten Tigers mithalten, musste am Ende jedoch dem hohen Kräfteverschleiß Tribut zollen. „In Summe haben wir zu viele Chancen liegen lassen, so wird es natürlich schwer, ein Spiel zu gewinnen“, konstatierte Trainer Mike Leibssle. Trotz der 25:31-Niederlage stehen die Kuties in der Tabelle weiterhin auf Rang elf.

Im Vorfeld hatten die Verantwortlichen der SG H2Ku um eine Verlegung beim VfL angefragt, zu viele Spielerinnen schleppten sich mit grippalen Infekten herum. Die Anfrage wurde abgelehnt, die Partie fand wie geplant statt, und Coach Mike Leibssle musste mit den Kräften seiner Schützlinge jonglieren. Doch die Gäste starteten erfolgreich und lagen nach vier Minuten durch einen Siebenmeter von Kapitänin Kerstin Foth 3:1 in Führung.

Zu fahrlässig mit eigenen Torchancen umgegangen

Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte pendelten sich beide Mannschaften aufeinander ein. Erst als Waiblingen in der 20. Minute erstmals auf zwei Tore davonzog (13:11), reagierte Leibssle mit einer Auszeit. „Wir sind einfach zu fahrlässig mit unseren Tormöglichkeiten umgegangen“, schilderte er. Den Abstand konnten die Herrenbergerinnen bis zum Pausenpfiff nicht mehr verkürzen, lagen beim Kabinengang mit 14:16 hinten.

Nach Wiederanpfiff hielten die Gastgeberinnen konsequent die Zwei-Tore-Führung. Dann der Knackpunkt: Ein 5:0-Lauf zum 26:19 (45.) brachte die Waiblingerinnen endgültig auf die Siegerstraße. „In dieser Phase haben wir immens viele Eins-gegen-eins-Situationen in der Abwehr verloren und zahlreiche leichte Gegentreffer kassiert“, kritisierte Leibssle. Auch bei eigenen Torchancen haperte es: „Insgesamt haben wir 15 Freie verworfen, diese Dinger müssen einfach rein.“

Die angeschlagene SG kämpfte zwar bis zum Schluss, doch der VfL spielte die restlichen Minuten souverän herunter und gewann verdient mit 31:25. Am kommenden Samstag kommt es für die Herrenbergerinnen zu Hause zum Schlüsselspiel gegen den Tabellennachbarn aus Wuppertal. Der Ausgang der Partie wird richtungsweisend sein. „Es muss ein Sieg her, da gibt es keine Ausreden mehr“, stellte auch Leibssle klar.

SG H2Ku Herrenberg: Waldenmaier, Elbert; Schoeneberg (1), Bissel (1), Tuc (3), Bok, Zilinskaite, Foth (8/davon 5 Siebenmeter), Toepelt-Gera (2), Neubrander (7/1), Hiller (1), Marcikova, Beddies (2).