Großer Kampf und tolle Aufholjagd der SG H2Ku nicht belohnt

Artikel vom 29. September 2019 – 15:48

Von Vanessa Frey

HERRENBERG. „Meine Mannschaft hat gekämpft bis zum Umfallen“, hatte Trainer Mike Leibssle über die Einstellung seiner Zweitliga-Handballerinnen absolut nichts zu meckern. Die SG H2Ku Herrenberg hielt über weite Strecken gut mit bei der Spitzenmannschaft SV Halle-Neustadt, musste sich am Ende aber mit 28:31 (12:16) geschlagen geben. Den Grundstein legten die Gastgeberinnen in der ersten Halbzeit. „Wir haben die Auslösehandlungen der Union nicht in den Griff bekommen und zu oft einfache Tore kassiert“, konstatierte der Kuties-Coach.

In den ersten zehn Minuten bot das Gäu-Team vor rund 420 Zuschauern ausgezeichnet Paroli, Lea Neubrander und Co. schafften es ein ums andere Mal, den Spielstand zu egalisieren. Nationalspielerin Saskia Lang war es dann, die Halle-Neustadt erstmals mit zwei Toren zum 7:5 in Führung brachte (11.). Herrenbergs Angriff kam zunehmend ins Stottern, was der Titelanwärter aus Sachsen-Anhalt knallhart nutzte.

„Wir haben schlichtweg zu viele Fehler gemacht, die von Union gnadenlos bestraft wurden“, schilderte Leibssle. Erzwungen wurden diese Ballverluste vor allem von der offensiv ausgerichteten Abwehrvariante der Gastgeberinnen. „Da hätte ich mir einfachere Lösungen gewünscht, wir haben uns aber zu oft verrannt.“ Ganz abreißen ließen die Kuties allerdings nicht, mit 12:16 aus Sicht der Gäste ging es in die Halbzeitpause.

Mit dem Wiederanpfiff kam ein großer Bruch ins H2Ku-Spiel. Innerhalb von sechs Minuten schraubten die Gastgeberinnen den Spielstand auf 20:14 nach oben. „Wir haben viel zu überhastet begonnen“, erklärte Leibssle, „mit den technischen Fehlern haben wir uns das Leben unnötig schwer gemacht.“ Doch die SG ergab sich nicht ihrem Schicksal, sondern kämpfte sich zurück. Mit einer gut funktionierenden Abwehr und einem konzentrierten Abschlussverhalten leiteten die Herrenbergerinnen die Aufholjagd ein.

Nach dem 22:23 von Beddies ist die Überraschung zum Greifen nah

Schoeneberg, Kussmaul und Neubrander schlossen mit drei schnellen Treffern zum 18:21 auf. Und als Marie-Christin Beddies zehn Minuten vor dem Ende auf 22:23 verkürzte, schien die Überraschung möglich. „Leider fielen wir im Anschluss wieder in unser altes Muster zurück, was dem Gegner vollends in die Karten spielte“, so Leibssle. Seine Schützlinge mussten dem Aufbäumen Tribut zollen, Kondition und Konzentration fehlten in den Schlussminuten.

„In punkto Einstellung und Kampf muss ich meiner Mannschaft dennoch ein großes Kompliment machen“, so Mike Leibssle nach dem 28:31-Endstand. Am kommenden Wochenende haben die Kuties spielfrei, am 12. Oktober ist dann die SG 09 Kirchhof zu Gast in der Markweghalle. „Die Pause bis dahin wollen wir sinnvoll nutzen und unsere Akkus wieder aufladen“, kündigt der H2Ku-Coach an.

SG H2Ku Herrenberg: Waldenmaier, Elbert; Schoeneberg (1), Bissel, Kussmaul (6), Bok (1), Zilinskaite, Foth (2/davon 2 Siebenmeter), Toepelt-Gera (4), Wunschik, Neubrander (10/3), Hiller (1), Beddies (3).

Der Spielbericht wird präsentiert von unserem Medienpartner Kreiszeitung Böblinger Bote.