Eigengewächs Ronja Bühler im Kader der Kuties
Eine 17-Jährige spielt künftig zusammen mit ihrer A-Jugend-Trainerin im Zweitliga-Team der SG H2Ku Herrenberg
Artikel vom 16. Juni 2020 – 17:18
Von Vanessa Frey
HERRENBERG. Die Verantwortlichen von Handball-Zweitligist SG H2Ku Herrenberg basteln aktuell an zwei Versionen der kommenden Vorbereitung. „Einmal mit und einmal ohne Körperkontakt“, schmunzelt Coach Mike Leibssle, „wir müssen die Verordnungen abwarten, aber dann umgehend reagieren können.“ Anfang Juli wollen die Kuties wieder in den Trainingsbetrieb einsteigen, vereinzelt wurde bereits individuell in der Halle trainiert. Sollte die SG H2Ku wie geplant in die Vorbereitung starten können, wird auch Ronja Bühler aus der eigenen A-Jugend mit von der Partie sein.
„Sie bringt gute körperliche und spielerische Voraussetzungen mit, um auf diesem Niveau mithalten zu können“, begründet Mike Leibssle den Schritt, das Eigengewächs in den Kader zu integrieren. Die 17-Jährige soll vornehmlich auf Linksaußen zum Einsatz kommen, in der abgelaufenen Saison saß sie bereist vereinzelt ohne Einsatz auf der Auswechselbank. „Zudem hat sie regelmäßig einmal die Woche bei uns mittrainiert, da ist ihr großes Potenzial bereits aufgeblitzt“, so Leibssle, „ihr letztes Jugendjahr soll sie gleichzeitig auch voll mitnehmen.“ Die A-Jugend der SG wird von Kuties-Kapitänin Kerstin Foth trainiert und belegte in der abgelaufenen Saison den zweiten Platz in der Württembergliga.
Nach den Abiturprüfungen folgt ein Freiwilliges Soziales Jahr
„Diese Kombination ist optimal, um eine gute Kommunikation für Ronjas Trainings- und Spielbelastung zu gewährleisten“, so Leibssle weiter. Die Trainerin auch gleichzeitig als Mitspielerin, ist das keine komische Situation? „Nein, finde ich überhaupt nicht“, lacht das Talent, „im Gegenteil, ich glaube es ist ein großer Vorteil für mich, wir haben ein gutes Verhältnis.“
2016 wechselte sie von der SG Nebringen/Reusten nach Herrenberg, in Reusten wohnt sie heute noch. In den vergangenen Wochen legte sie die Abitur-Prüfungen ab, im September wird sie ein Freiwilliges Soziales Jahr in Herrenberg beginnen. „So kann ich mich tatsächlich voll auf die sportlichen Herausforderungen konzentrieren“, ist das Nachwuchstalent überzeugt. Mit dem Sprung in die erste Mannschaft kommt Ronja Bühler ihrem Traum, einmal eine vollwertige Zweitliga-Spielerin zu sein, einen kleinen Schritt näher: „Der Respekt vor dieser Aufgabe ist natürlich groß, aber die Vorfreude überwiegt.“ Bei den Juniorinnen wird sie vornehmlich im Rückraum eingesetzt, den Wechsel auf die Außenbahn sieht sie gelassen. „Es ist eine gute Möglichkeit, mich an die Qualität der Liga zu gewöhnen.“ Genau diese Bodenständigkeit schätzt auch ihr Trainer: „Sie ist sehr lernwillig und wird auf jeden Fall ihre Einsatzzeiten bekommen.“ Wann genau sie ihr Zweitliga-Debüt feiern darf, ist aber noch offen.