SG H2Ku Herrenberg verpflichtet Annika Blanke
2. Handball-Bundesliga Frauen: Die 26-jährige Rückraumspielerin kommt von Frisch Auf Göppingen
Artikel vom 07. April 2020
Von Vanessa Frey
HERRENBERG. Die aktuelle Spielzeit in der 2. Handball-Bundesliga der Frauen wurde zwar abgebrochen, doch hinter den Kulissen laufen die Planungen für die kommende Saison in Herrenberg auf Hochtouren. Zwischen allen wirtschaftlichen Notlösungskonzepten vermelden die Verantwortlichen der SG H2Ku den ersten externen Neuzugang. Von Frisch Auf Göppingen wechselt Rückraumspielerin Annika Blanke aus der ersten Liga zu den Kuties.
Ein wahrer Transfercoup für Trainer Mike Leibssle: „Annika ist eine komplette Erstliga-Spielerin, die schon über viele Jahre ihre Leistungsfähigkeit im Oberhaus unter Beweis gestellt hat.“
Der Reutlinger selbst kennt die 26-Jährige bereits aus gemeinsamen Zeiten. Beim TV Nellingen war er in der 3. Liga und der A-Jugend-Bundesliga ihr Trainer, ebenfalls mit von der Partie war damals Tim Güthoff, derzeit Co-Trainer der Kuties. „Seither hat sie eine beeindruckende Entwicklung genommen“, hat Leibssle aus der Ferne beobachtet. 2018 wechselte sie von den Fildern zu den Göppinger Frauen, mit denen sie diese Runde vorzeitig auf Rang elf beendete. 62 Tore erzielte Annika Blanke bis zum Saisonabbruch, kam im Schnitt auf 3,6 Treffer pro Partie.
Polizei-Ausbildung macht Wechsel ins Gäu möglich
Gerne wäre sie weiterhin in der 1. Bundesliga aktiv gewesen, doch ihre Ausbildung bei der Polizei zwingt sie zu einer Veränderung. „Annika muss ihr zweites Ausbildungsjahr in Villingen-Schwenningen absolvieren, da liegt Herrenberg einfach näher“, so Leibssle, „dennoch freut sie sich auf die neuen Aufgaben bei uns.“ Für den Coach ist die 1,73 Meter große Rückraum-Schützin eine echte Allzweckwaffe. „Mit ihr bekommen wir eine wurfgewaltige, athletische Spielerin für den Rückraum, die gleichzeitig im Mittelblock einsetzbar ist“, weiß Mike Leibssle.
„Ich freue mich, dass ich mit Herrenberg einen Verein gefunden habe, mit dem ich Studium und Handball unter einen Hut bringen kann“, sagt Annika Blanke selbst. Zudem trifft sie mit Stephanie Schoeneberg auf eine alte Bekannte am Kreis. „Auch davon können wir unheimlich profitieren“, hofft Leibssle. „Sie kann unserem Spiel noch einmal ein anderes Gesicht geben.“
Blanke ersetzt damit Sarka Marcikova, die im Gegenzug in die Hohenstaufenstadt wechselt. Damit sind die Personalplanungen der Kuties weitgehend abgeschlossen, lediglich im Tor steht noch ein Fragezeichen. „Aber auch dort werden wir in den nächsten Tagen Vollzug melden können“, lässt Leibssle durchblicken. Mit seinen Spielerinnen steht er aktuell nur telefonisch in Kontakt. „Doch alle halten sich individuell fit, damit können wir irgendwann auch sportlich in die neue Saison starten.“
Trotz der aktuell schwierigen Umstände freut sich auch die 26-Jährige darauf, dass es endlich wieder losgeht. „Ich freue mich schon wahnsinnig darauf, wieder die Sportschuhe anziehen und Handball spielen zu dürfen.“