Kuties wollen den Tabellenführer ärgern
Zum Doppelspieltag in der Markweghalle empfangen die Zweitliga-Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg am Sonntag um 15 Uhr Ligaprimus SV Union Halle-Neustadt. Anschließend um 17.15 Uhr haben die Oberliga-Männer mit TuS Schutterwald den dritten Aufsteiger in Folge vor der Brust.
Artikel vom 15. Februar 2020 – 15:01
HERRENBERG (vf/peg). Die Gäste vom SV Union Halle-Neustadt stehen seit Saisonbeginn an der Spitze der 2. Frauen-Bundesliga und gehen als absoluter Favorit in die Partie bei den Kuties. Eine gute Nachricht gibt’s vor dem Duell mit den „Wildcats“ aber auch: Marie-Christin Beddies hat ihren Vertrag verlängert und wird weiterhin Teil des Teams sein. „Ich mag es in Herrenberg, ganz einfach“, sagt die Spielmacherin mit einem Lachen. „Wir sind wie eine kleine Familie. Deshalb freue ich mich, weiterhin eine Kutie sein zu dürfen.“
Nach Kerstin Foth, Aylin Bok und Carolin Tuc ist Beddies die vierte Stammkraft, die der SG treu bleibt. „Genau das macht es in Herrenberg so besonders. Wir haben sowohl auf dem Handballfeld als auch abseits davon gemeinsam sehr viel Spaß miteinander“, schildert die 22-Jährige. Ihr Wunsch: „Ich möchte natürlich verletzungsfrei bleiben und eine gute Balance zwischen Ernsthaftigkeit und Spaß finden.“ Nach einer schweren Kreuzbandverletzung im Januar 2019 hat sie sich wieder in die Mannschaft zurückgekämpft und macht das Spiel der Kuties durch ihre schnelle und quirlige Art noch variabler. „Marie ist eine der handlungsschnellsten Spielerinnen der gesamten Liga“, schwärmt auch Trainer Mike Leibssle von ihr. Und ergänzt mit einem Augenzwinkern: „Manchmal ist sie fast einen Tick zu schnell für sich selbst.“ Zudem hilft sie den Kuties in der Abwehr mit ihrer bissigen Art enorm weiter.
Ihre Qualitäten werden auch am Sonntagnachmittag gegen den SV Union Halle-Neustadt von Nöten sein, denn das Team von Gäste-Trainerin Tanja Logvin besticht auf allen Positionen mit einer fast schon unheimlichen Durchschlagskraft. Das hatten zuletzt auch Leipzig, Lintfort und Nürtingen mit deutlichen Niederlagen zu spüren bekommen. Im Hinspiel vergangenen September mussten sich die Kuties nur knapp mit 28:31 geschlagen geben. „Das war über weite Phasen eine gute Partie“, erinnert sich Leibssle, „jetzt wollen wir auch vor unserem Publikum alles herausholen und dem Tabellenführer ein spannendes Spiel bieten.“ Dabei stehen allerdings noch hinter dem Einsatz von Szimonetta Toepelt-Gera und Aylin Bok kleine Fragezeichen.
Aufsteiger TuS Schutterwald gehört zu den großen Traditionsvereinen
Nach dem Sieg in Neuenbürg sollen für die Oberliga-Handballer der SG H2Ku Herrenberg am Sonntag um 17.15 Uhr gegen Schutterwald zwei weitere Punkte her.
TuS Schutterwald ist einer der großen Traditionsvereine im Südwesten von Deutschland. Spieler wie Oliver Roggisch, Magnus Andersson oder Peter Quarti und die späteren Bundestrainer Arno Ehret, Armin Emrich und Martin Heuberger trugen zum guten Ruf des ehemaligen Bundesligisten bis in die 90er-Jahre bei. Und auch wenn diese glorreichen Zeiten vorbei sind, sorgen die Ortenauer in der jüngeren Vergangenheit immerhin in Baden-Württembergs höchster Spielklasse wieder für positive Schlagzeilen.
Mit 22:18 Punkten rangiert der Aufsteiger auf einem sicheren achten Rang. In Gefahr, in den Abstiegsstrudel zu geraten, sieht sich der Verein dennoch. Grund dafür sind die Verletzungen zweier Leistungsträger. Kreisläufer René Wöhrle und Rückraumspieler Tim Heuberger fallen längerfristig aus. Zwei Siege sollen es daher mindestens noch sein, die das Team von Trainer Nico Baumann laut eigener Aussage zum Klassenerhalt benötigt. Das sollte eigentlich auch gelingen.
Auch der Gäu-Klub selbst benötigt jeden nur möglichen Punkt, um die eigene Ligazugehörigkeit zu sichern. Für Trainer Fabian Gerstlauer ist das Spiel am Sonntag daher enorm wichtig. „Wir wollen nachlegen“, gibt der Coach die Marschrichtung vor. Vom Understatement aus der Ortenau hält Gerstlauer nicht viel: „Sicher ist das intensive Spiel über den Kreis ohne Wöhrle nicht mehr so effektiv, trotzdem steckt genug Potenzial in der Mannschaft.“ Besonders spielt er auf die rechte Angriffsseite an. Neben Spielmacher Christoph Baumann, der beim 29:28 im Hinspiel elfmal traf, agieren mit Felix Zipf und Linksaußen Philipp Harter Akteure mit hoher Qualität. Dass mit Torhüter Steffen Dold ein weiterer Spieler extrem motiviert in der Markweghalle auflaufen wird, dürfte durch seine Herrenberger Vergangenheit ohnehin klar sein.
Anknüpfen will die SG an ihre starke Leistung von Neuenbürg. Neben der aggressiven Abwehrarbeit wird auch im Angriff viel Tempo vonnöten sein, um die defensive 6:0-Deckung auszuhebeln. Fehlen wird dabei Linkshänder Niko Schnitzler (muskuläre Probleme), für ihn könnte es zum Debüt von Deividas Grusauskas kommen, doch der Litauer meldete sich krank. Ausgang offen. Torhüter Nicolas Rhotert hingegen kehrt nach seinem grippalen Infekt zurück.