Kuties erneut nicht sattelfest genug in der Abwehr

2. Handball-Bundesliga Frauen: SG H2Ku verliert in Leipzig 31:35

Vorne am Kreis durchaus auf der Höhe: Szimonetta Toepelt-Gera (Mitte) setzt sich gegen gleich drei Leipzigerinnen durch, der Schuh bei der SG H2Ku drückt aber in der Abwehr Foto: Kempner/Eibner

Artikel vom 06. Januar 2020 , Kreiszeitung Böblinger Bote

Von Michael Schwartz

HERRENBERG. Der Auftakt ins neue Jahr verlief für die Zweitliga-Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg nicht gerade zufriedenstellend. Von der langen Fahrt zum HC Leipzig brachten sie eine 31:35-Niederlage mit. Wieder einmal war es die suboptimale Abwehrleistung, die am Ende das Pendel in die falsche Richtung ausschlagen ließ.

„31 erzielte Tore auswärts sind ein ordentlicher Wert“, merkte H2Ku-Trainer Mike Leibssle an. „Aber 35 Gegentreffer sind einfach zu viel. Wir müssen uns in der Defensive stabilisieren, damit wir so ein Spiel auch gewinnen.“ Er konnte seinem Team zwar nicht vorwerfen, dass es nicht alles versucht hätte, aber am Ende kam dabei nichts Zählbares heraus. „Man muss ja nur die Statistik anschauen“, bemühte der Coach die Zahlen. „Dort sieht man, dass wir von allen Teams die viertmeisten Gegentore kassieren. Wir müssen runterkommen von diesem Wert.“ Das Hauptaugenmerk werde also künftig weiterhin auf dem Einstudieren einer sattelfesten Abwehr liegen.

Wobei es natürlich nicht so ist, dass sich das die Kuties nicht auch für den Trip nach Sachsen vorgenommen hatten. Nur irgendwie ging das nach hinten los. Nach vier Minuten hatten die Gäste bereits vier Gelbe Karten angesammelt, in der ersten Halbzeit summierten sich die Zeitstrafen ebenfalls auf vier, beim Gegner war es nur eine. „Aus dieser Zeit in Unterzahl resultiert auch der 14:18-Rückstand zur Pause“, meinte Leibssle. Bis zum 6:6 blieben die Herrenbergerinnen dran, ließen sich auch nach dem folgenden 0:3-Lauf nicht abschütteln, verweilten jederzeit in Schlagdistanz.

Den Ausgleich zum 23:23 in bester Phase gleich wieder hergeschenkt

Nach dem Seitenwechsel hatte die SG schließlich ihre beste Phase. Stefanie Schoeneberg, Marie-Christine Beddies (2), Lea Neubrander (3), Szimonette Toepelt-Gera (2) und Sarka Marcikova brauchten gerade einmal zehn Minuten, um neun weitere Treffer zum 23:23-Ausgleich auf die Uhr zu bringen. „Eine couragierte Angriffsleistung“, lobte Mike Leibssle, schränkte jedoch gleich ein: „Aber mit individuellen Fehlern bringen wir uns selbst wieder aus dem Spiel.“

Nach dem 25:25 fabrizierten die H2Ku-Frauen technische Fehler, warfen den Ball zum Gegner oder ließen einige Freie ungenutzt. Die Folge: ein 0:6-Lauf zum 25:31 – die Vorentscheidung zugunsten von Leipzig. „Hier und da wäre sicherlich auch der eine oder andere Impuls mehr von den Torhüterinnen gut gewesen“, dachte der Gästetrainer laut nach. Durch Neubrander verkürzten die Kuties noch einmal auf 27:31 (52.), beim 30:33 von Toepelt-Gera (57.) waren es nur noch drei Treffer Unterschied, aber der heimische HC schaukelte die Partie schließlich souverän bis zum 35:31-Endstand nach Hause.

SG H2Ku Herrenberg: Waldenmaier, Elbert; Schoeneberg (1), Bissel (1), Tuc (1), Bok, Zilinskaite, Foth (4/davon 1 Siebenmeter), Toepelt-Gera (5), Neubrander (12/2), Hiller (3/1), Marcikova, Beddies (4).