Die Kuties nehmen nach großem Kampf zwei Punkte mit

2. Handball-Bundesliga Frauen: SG H2Ku Herrenberg gewinnt beim HC Rödertal mit 25:24

Marie-Christine Beddies auf dem Weg zu einem ihrer vier Tore in Rödertal: Mit ihr ist das Spiel der Kuties noch variabler Foto: Smodurek/Eibner

Artikel vom 20. Oktober 2019, Kreiszeitung Böblinger Bote

Von Vanessa Frey

HERRENBERG. „Auch in den letzten Minuten konnte ich ehrlich nicht sagen, wer hier als Sieger vom Platz geht“, blickte ein erleichterter Mike Leibssle auf die Partie seiner Zweitliga-Handballerinnen beim HC Rödertal zurück. Der Trainer der SG H2Ku Herrenberg sah zwei Mannschaften auf Augenhöhe, die sich einen offenen Schlagabtausch lieferten. Erst in den letzten Sekunden entschied sich die Partie zu Gunsten der Kuties, die den 25:24-Sieg ausgelassen mit den mitgereisten Fans feierten.

Bereits in den ersten Minuten deute sich vor den knapp 300 Zuschauern in der Sporthalle Großröhrsdorf an, welche Geschichte dieses Spiel schreiben sollte. Keine der beiden Mannschaften schaffte es, sich entscheidend abzusetzen Die Führung wechselte ständig, der jeweilige Ausgleich ließ nie lange auf sich warten. Erst in der 20. Minute erarbeiteten sich die selbsternannten Rödertalbienen einen Zwei-Tore-Vorsprung zum 9:7. Szimonetta Toepelt-Gera und Aylin Bok egalisierten jedoch postwendend zum 9:9. „Einzig mit der Chancenverwertung in der ersten Halbzeit bin ich nicht zufrieden“, kritisierte Leibssle, „da haben wir uns einige Male um eine höhere Führung gebracht.“ Marie-Christine Beddies und erneut Toepelt-Gera sorgten kurz vor der Pause für die 12:11-Halbzeitführung. „Marie hat nach ihrer langen Kreuzbandverletzung eine tolle Leistung gezeigt, sie macht unser Spiel noch variabler“, lobte der Coach.

Nach Wiederanpfiff legten die Kuties in den ersten zehn Minuten vor, wobei beide Teams vermehrt Lösungen in Eins-gegen-eins-Situationen suchten, was eine Flut an Siebenmetern zur Folge hatte. Bemerkenswert dabei: Die Kuties haben in der laufenden Saison von der Linie noch keinen einzigen Fehlwurf zu verzeichnen, Kerstin Foth und Lea Neubranden weisen eine hundertprozentige Quote auf. „Einfach sensationell, und das bereits am sechsten Spieltag“, so Leibssle begeistert.

Die Schlussphase in der Sporthalle Großröhrsdorf war an Dramatik kaum zu überbieten. Zunächst wandelten Foth und Beddies einen 21:22-Rückstand in eine 23:22-Führung um (57.), dann kassierte Anika Bissel eine Zeitstrafe, damit mussten die Kuties das Spiel in Unterzahl überstehen. 30 Sekunden vor Schluss bekamen die Herrenbergerinnen erneut einen Strafwurf, den Kerstin Foth eiskalt zum 25:24 einnetzte. Nach einer Auszeit hatte der HC Rödertal einen letzten Angriff, der aber in einem Stürmerfoul endete. Der Rest war grenzenloser Jubel.

Durch diesen Sieg haben sich die Kuties auf Rang sechs der 2. Bundesliga vorgearbeitet. „Natürlich sind wir sehr glücklich“, so Leibssle, „mich freut vor allem, dass sich alle Spielerinnen einbringen, das gibt uns auch für die weiteren Aufgaben den nötigen Schwung.“ Am nächsten Wochenende steht wieder eine lange Auswärtsfahrt an, dann führt die Reise in die Hansestadt Bremen zum SV Werder.

SG H2Ku Herrenberg: Waldenmaier, Elbert; Schoeneberg, Bissel, Kussmaul (1), Bok (4), Zilinskaite, Foth (5/davon 4 Siebenmeter), Toepelt-Gera (4), Neubrander (4/2), Marcikova (1), Hiller (2), Beddies (4).

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