Ständiges Hin und Her beim 25:24 der Kuties

Während die meisten Menschen ihren Sams- tagabend auf der Couch, bei Freunden oder auf einer Party verbrachten, saßen die Zweit- liga-Handballerinnen der SG H2Ku im Bus. Erst um 3 Uhr nachts waren sie zurück in Herrenberg. Was die lange Heimfahrt aus Wuppertal etwas versüßte: der hart erkämpf- te 25:24-Auswärtssieg beim TV Beyeröhde.

Artikel vom 15. September 2019 – 20:48

Von Michael Schwartz

HERRENBERG. „Das war ein ständiges Hin und Her“, kommentierte Kuties-Coach Mike Leibssle. Was auch die Zahlen belegen. Lediglich in drei Phasen führte eines der Teams mit zwei Toren. Die Gäste beim 1:3 durch einen Siebenmeter der von der Linie fehlerfreien Lea Neubrander und beim 21:23 der selben siebenfachen Torschützin, die Hausherrinnen beim 11:9, 12:10 sowie beim 14:12 und 15:13.

Die SG startete nervös. „Wir haben einfach nicht reingefunden“, schüttelte Leibssle den Kopf. „Das waren zu viele Fehler und individuelle Aktionen, dafür haben wir zu wenig mannschaftstaktisch agiert.“ Wenn es doch mal mit einer Auslösehandlung geklappt hat, entstanden gute Angriffe, die allerdings wiederum häufig zu überhastet abgeschlossen wurden. „Wir dürfen deutlich mehr Geduld haben, um breiter zu arbeiten und dann in die Tiefe zu gehen“, so der Coach. Hinzu kam, dass der TVB ordentlich verteidigte und selbe offensive Akzente setzte, was die Herrenbergerinnen verunsicherte.

In der Abwehr wie erwartet oft in Eins-gegen-Eins-Situationen

Mit dem Pausenpfiff fiel das 13:12 für Wuppertal durch die sechsmal erfolgreiche Ramona Ruthenbeck. „In der Abwehr wurden wir oft wie erwartet in Eins-gegen-eins-Situationen verstrickt“, beobachtete Mike Leibssle, der mit der ersten Hälfte nicht zufrieden war: „Da waren wir nur bei 50 bis 60 Prozent von dem, was wir können.“ In Halbzeit zwei trat sein Team „leicht verbessert“ auf, „aber immer noch nicht am Limit“. Luft nach oben war vorhanden.

Beyeröhde legte vom 16:15 bis zum 20:19 immer einen Treffer vor, H2Ku gelang durch Neubrander, Aylin Bok, Szimonetta Toepelt-Gera, Anika Bissel und Sarka Marcikova jeweils der Ausgleich. Danach drehten die Kuties den Spieß um und gingen ihrerseits regelmäßig knapp in Führung. Der Treffer von Marie-Christine Beddies zum 24:25-Endstand war nach 57 Minuten bereits der allerletzte dieses Duells.

Drei weitere Zeigerumdrehungen fielen keine Treffer mehr. „Wir haben uns zum Schluss das Glück auch erkämpft“, freute sich Leibssle, dass seine Kuties sogar in Unterzahl nichts mehr zuließen. Fortuna half auch, als die Schiedsrichter bereits Zeitspiel anzeigten und der Ball nach dem erzwungenen Wurf vom Kopf der Gastgeber-Torhüterin ins Seitenaus sprang, die SG also weiter in Ballbesitz bleiben konnte.

„Das war stark verteidigt“, lobte Leibssle in dieser Phase vor allem seine Defensive, möchte aber das Angriffsverhalten deutlich verbessern: „Wir haben Wuppertal in der Abwehr einfach nicht gefordert. Das sieht man ja daran, dass die gar keine 2-Minuten-Strafen und nur zwei Gelbe Karten hatten.“ Die Heimfahrt im Bus war dennoch recht entspannt: „Am Schluss freuen wir uns einfach über die zwei Auswärtspunkte.“

SG H2Ku Herrenberg: Waldenmaier, Elbert; Beddies (2), Bissel (2), Bok (2), Foth, Hiller (1), Kussmaul (3), Marcikova (2), Neubrander (7/davon 4 Siebenmeter), Schoeneberg, Toepelt-Gera (5), Tuc (1).

Der Spielbericht wird präsentiert von unserem Medienpartner der Kreiszeitung Böblinger Bote