Emotionale Höhepunkte bei den Kuties zum Abschluss

Artikel vom 19. Mai 2019, von Vanessa Frey Kreiszeitung Böblinger Bote

HERRENBERG. Nichts war’s mit dem perfekten Saisonfinale in der Markweghalle. Zum Abschluss der Saison 2018/2019 mussten sich die Zweitliga-Handballerinnen der SG H2Ku Herrenberg gegen Absteiger HSG Gedern/Nidda mit 27:28 geschlagen geben. Emotional erlebten die rund 600 Zuschauer dennoch einige Höhepunkte, als nach der Partie sieben Spielerinnen verabschiedet wurden. „Natürlich hätten wir uns sehr gerne mit einem Punkt belohnt“, zog Trainer Mike Leibssle einen Schlussstrich unter das letzte Spiel, „aber das wird an so einem Abend ein bisschen zur Nebensache.“

Zum letzten Mal im Trikot der Kuties (von links): Katrin Schröder, Lisa Gebhard, Monika Lide, Saskia Putzke, Celine Effinger, Sandra Kussmaul und Katrin Friedrich Foto: TBaur/Eibner

Zunächst ging es gut los für die Kuties, als Top-Torschützin Lea Neubrander die 3:1-Führung nach knapp sechs Minuten markierte. Doch Gedern/Nidda zeigte von Anfang an eine couragierte Einstellung und ließ sich nicht abschütteln. Zwar setzte sich das Gäu-Team zunächst auf 8:4 durch Lisa Gebhard ab (14.), konnte diese Führung zum Leidwesen der Fans allerdings nicht verwalten. Abwehrchefin Katrin Schröder konnte aufgrund eines Nasenbeinbruchs nicht aktiv mitwirken. Zum Karriereende durfte sie jedoch zum Siebenmeterversuch nochmals auf die Platte, ein Tor erzielte sie nicht. „Aber vor allem in der Abwehr hat uns ihr Ausfall sehr wehgetan“, erklärte Leibssle. Doch auch im Angriff stockte es zunehmend. Zur Halbzeit hatten die Gäste dann zum 13:13 ausgeglichen. Überhaupt merkte man dem Absteiger an, dass er sich mit einem Ausrufezeichen aus der Liga verabschieden wollte. So sah der zahlreich mitgereiste Anhang, wie die Mannschaft von Gäste-Trainer Christian Breiler durch einen Treffer von Leonie Isabel Nowak erstmals in Führung ging (34.). Fortan liefen die Hausherrinnen ihrerseits einem Rückstand hinterher. Mike Leibssle reagierte mit einer Auszeit und brachte neues Personal aufs Feld. Die Umstellungen fruchteten: Zweimal Katrin Friedrich und einmal Saskia Putzke egalisierten den Spielstand zum 20:20 (45.).

Beim 26:26 läuft alles auf ein Herzschlagfinale hinaus

Alles lief auf ein Herzschlagfinale hinaus, als Lea Neubrander drei Minuten vor Schluss zum 26:26 traf. In der letzten Minute kamen die Kuties nochmals auf 27:28 durch Rechtsaußen Lisa Gebhard heran, doch es sollte der letzte Treffer der SG H2Ku in dieser Saison bleiben. Die HSG ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen und übergab die Rote Laterne an Trier.

Die Herrenbergerinnen beenden die Runde nach dieser Niederlage auf Rang acht. Ein beachtliches Ergebnis, wenn man diese verletzungsgebeutelte Saison noch einmal Revue passieren lässt. „Einfach sensationell, was diese Mannschaft geleistet hat“, zeigte sich auch der sportliche Leiter Ingo Janoch bei der anschließenden Verabschiedung beeindruckt. Für insgesamt sieben Spielerinnen war es das letzte Spiel im SG-Trikot.

Mit minutenlangen Ovationen bedankten sich die Fans vor allem bei Katrin Schröder, Monika Lide und Lisa Gebhard. Die drei Leistungsträgerinnen beendeten ihre beeindruckenden Karrieren. „Da verlassen uns ganz besondere Spielerinnen, die große Fußstapfen hinterlassen“, so Mike Leibssle. Bis Ende Juni haben seine restlichen Schützlinge nun frei, ehe es in die Vorbereitung auf die Saison 2019/2020 geht. „Bis dahin sollen sich alle nach diesen emotionalen Wochen sowohl körperlich als auch mental erholen.“ Verdient haben sich das die Kuties allemal.

SG H2Ku Herrenberg: Lide, Elbert; Schröder, Kussmaul (1), Bok, Friedrich (3), Foth (4/davon 1 Siebenmeter), Zilinskaite (1), Effinger, Neubrander (11/5), Gebhard (5/2), Putzke (2).